Kraftwerk: Firma kauft trotz Widerstände Grund

So soll das umstrittene Biomasse-Kraftwerk aussehen.
UVP-Prüfung. Projektwerber hält am Plan fest.

Ein heißes Eisen ist derzeit das geplante Biomasse-Heizwerk in Klagenfurt, für dessen Errichtung wegen Beschwerden Verzögerungen unumgänglich scheinen. Die Firma "RZ Pellets" (Inhaber Dietmar Riegler und Otto Zechmeister) hält allen Widerständen zum Trotz am Bau-Plan fest und wird das Grundstück nahe dem Magna-Unternehmen im Osten Klagenfurts in den kommenden Tagen erwerben. Die Firma wird im Frühjahr mit dem Errichtung des Werks beginnen.

Das Ökobüro in Wien – ein Verein, der die Interessen mehrerer Umweltorganisationen vertritt – hat beim Land Kärnten einen Antrag auf Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gestellt. Es hat, wie berichtet, wegen eines Erkenntnisses des Bundesverwaltungsgerichts Recht bekommen, dass ein solcher Antrag behandelt werden muss. Das Land hat nun sechs Wochen Zeit, um zu entscheiden, ob eine UVP erforderlich ist.

RZ-Pellets-Chef Otto Zechmeister will das 94-Millionen-Projekt in der Zwischenzeit dennoch vorantreiben. "Wir kaufen nun das Grundstück im Ostteil Klagenfurts , ein entsprechender Auftrag ist heute an den zuständigen Rechtsanwalt ergangen", sagte Zechmeister am Donnerstag. Der Kaufpreis für den Grund, auf dem eines der beiden Biomasse-Heizkraftwerke entstehen soll, beträgt rund 2,5 Millionen Euro. "Wir wollen im Frühjahr mit dem Bau beginnen", fügt Zechmeister hinzu. Bereits im November soll das Biomassewerk in Betrieb gehen und das alte Fernheizkraftwerk ablösen.

Dass es zu einer UVP kommt, glaubt Zechmeister nicht. "Das Projekt wurde in umfangreichen Behördenverfahren von Sachverständigen zwei Mal überprüft. Und zwei Mal wurde klar, dass keine UVP nötig ist. Es würde mich überraschen, wenn jetzt ein anderes Ergebnis herauskommt", sagt er.

Weitere Beschwerde

Parallel zur Prüfung des Landes wird auch das Landesverwaltungsgericht wieder aktiv. "Wir werden neuerlich Beschwerde gegen den Genehmigungsbescheid des Klagenfurter Magistrats einbringen", kündigt Michael Wulz von der Bürgerinitiative an, die gegen das Biomasse-Werk Sturm läuft. Die Möglichkeit dazu besteht bis 10. März. Zechmeister wollte diesen Schachzug nur kurz kommentieren: "Damit muss man leben."

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