Klagenfurt: Kampf gegen Feinstaub mit Kleber

Die Fahrzeuge der Straßenmeisterei können rasch umgerüstet werden
Zu viele Grenzwertüberschreitungen in Klagenfurt und Graz, Rüffel der EU zu befürchten.

32-mal wurden heuer im Zeitraum zwischen 1. Jänner und 17. Dezember in Graz die erlaubten Tagesgrenzwerte an Feinstaub überschritten, 27-mal in Klagenfurt. In der Kärntner Landeshauptstadt will man das Problem mit einem Kleber bekämpfen, in Graz wird die Forderung nach autofreien Tagen laut.

25 Überschreitungen von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft und Tag gestattet das österreichische Immissionsschutzgesetz, bei 35 Verfehlungen wird die EU-Kommission aktiv, die der Steiermark im Jahr 2015 bereits einen diesbezüglichen Tadel erteilt hat.

Das will man sich in Klagenfurt ersparen, daher steht die Wiedereinführung des "Feinstaub-Klebers" zur Debatte. Im Rahmen eines EU-Projekts wurde im Winter 2011/’12 ein flüssiges Gemisch aus Kalkstein und Essigsäure auf dem 164 Kilometer langen Klagenfurter Straßennetz aufgetragen. "Das Mittel bindet die Staubpartikel und reduziert die Feinstaubwerte um bis zu 30 Prozent", erklärt Wolfgang Hafner von der städtischen Umweltabteilung. Man möge "ins Kalkül ziehen", diese Substanz, die in der Anschaffung 90.000 Euro gekostet hat, wieder einzusetzen. Zumal noch Altbestände lagernd seien.

Laut Umweltreferent Frank Frey (Grüne) ist es "denkbar, die Klagenfurter Hauptverkehrsstraßen mit dem Kleber zu behandeln. Jeder Tag, an dem wir die Grenzwerte überschreiten, ist ein Tag zu viel."

In Graz wollte die aktuelle Umweltstadträtin Lisa Rücker (Grüne) keine Stellungnahme abgeben, wohl, weil die Problematik ein Wahlkampfthema für den Urnengang am 7. Februar werden dürfte. Die neue grüne Spitzenkandidatin Tina Wirnsberger fordert nun "einen autofreien Tag pro Woche für Graz." Nur diese Maßnahme bringe eine Entlastung.

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