Kinder bekommen tageweise vom Kindergarten frei

Symbolbild
Die Kinderbetreuung in der Steiermark soll ab Herbst flexibler werden.

Möglichst flexibel" soll die Kinderbetreuung in Krippen und Kindergärten ab Herbst sein, verspricht der steirische Jugendlandesrat Michael Schickhofer, SPÖ. Mit der Einschränkung "möglichst" nimmt er allerdings auch vieles vorweg: So wird es auch weiter rechtlich nicht gedeckt sein, Kinder als Elternteil einfach spontan einen Tag nicht in die Betreuung zu geben oder unangemeldet früher abzuholen.

Aber das System soll dennoch leichter mit der flexibleren Arbeitswelt von Eltern vereinbar werden. So bekommen die Kleinen einen ganzen Tag pro Woche frei, in der Nachmittagsvariante sind auch zwei Nachmittage möglich. Allerdings müssen diese Wochentage zumindest einen Monat vorher gemeldet werden.

"Kindergarten ist ja nicht nur Spiel allein, sondern eine Bildungseinrichtung", begründet Schickhofer. "Was ich nicht machen kann, ist, zu sagen, ich hab’ ein Guthaben von 50 Stunden und bringe mein Kind, wenn ich es brauche." Ausgenommen von der Freie-Tage-Regel bleibt der Pflichtkindergarten für jene Kleinen, die ein Jahr vor Schuleintritt stehen.

Zur derzeitigen starren Situation ist die Novelle zum Kinderbetreuungsgesetz aber eine Verbesserung: Bisher galt, das angemeldete Kinder jeden Tag erscheinen müssen. Von der Anzahl dieser Kinder hängt auch die Förderung des Landes für die Gemeinden ab.

Die Kontrollen des Landes bleiben aufrecht, ob zu bestimmten Uhrzeiten alle angemeldeten Kinder noch in der Einrichtung sind. "Wenn man etwas vereinbart, werden wir das auch kontrollieren. Da geht es ja um sehr, sehr viel Geld", betont Schickhofer. Dem Land koste jeder Platz in einem Kindergarten 268 Euro. Bei 50 Stichproben-Kontrollen gab es zuletzt 44 Beanstandungen. In zwei Fällen wurden Förderungen gestrichen. Eltern, die ihre Kinder zu Hause ließen, hatten aber keine Geldbußen zu befürchten.

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