Kein Lärmproblem für Rocker

Die Rolling Stones rocken Spielberg am 16. September
Rolling Stones fallen nicht unter das für den Red Bull Ring vereinbarte Besucherlimit.

Der Ticketverkauf läuft bereits auf Hochtouren, die Hotels, Pensionen und Privatzimmer in Spielberg sind so gut wie ausgebucht: Wenn die Rolling Stones rufen, folgen Zehntausende Fans.

Allerdings liegt in der Bezirkshauptmannschaft Murtal noch kein Antrag auf Genehmigung auf. Harald Schnedl, zuständiger Beamter, ist dennoch gelassen: Das Ansuchen für eine Großveranstaltung müsse spätestens drei Monate vor dem Termin einlangen, im Fall der Altmeister Mick Jagger und Keith Richards also bis Mitte Juni. Ihr Auftritt in der Obersteiermark wurde auf den 16. September gelegt. Es wird auf ihrer Europatournee das einzige Konzert in Österreich sein und auch das nächst liegende für Fans aus Tschechien, Ungarn, Slowenien oder der Slowakei.

Nicht an Rennstrecke

Sobald der Antrag eintrudelt, startet das übliche Prozedere: Es braucht ein Gutachten, ein Verkehrs- und ein Sicherheitskonzept. Im Gegensatz zu 1995, als die Rolling Stones erstmals die Gemeinde rockten, treten sie heuer nicht direkt am Gelände des Red Bull Rings auf. Und das löst ein Problem, ehe es überhaupt entstehen kann: Da die Band einen anderen Veranstalter als die Formel 1 oder der Moto GP hat, fallen ihre Fans nicht unter die vereinbarten maximalen Besucherzahlen.

Pro Jahr darf es gemäß Umweltverträglichkeitsprüfung nämlich maximal 510.000 Besucher am Ring geben. Das hängt auch mit der maximal zumutbaren Lärm- und Feinstaubbelastung für die Anrainer zusammen. Doch das gilt nur für Veranstaltungen direkt bei der Rennstrecke, die Rolling Stones treten vor dem Areal auf. "Das Projekt Spielberg hat mit dieser Veranstaltung nichts zu tun", sagt Jurist Schnedl. "Unserer Meinung nach ist also kein Zusammenhang herzustellen."

Laut Veranstalter sind vorerst 70.000 Tickets aufgelegt, die billigsten gibt es um 99 Euro. Es dürften aber angesichts der großen Nachfrage wohl mehr Karten werden. Allerdings gibt es rein von der Lage her eine Kapazitätsgrenze: Beim Konzert der australischen Band AC/DC, die vor zwei Jahren ebenfalls in Spielberg auftrat, bewilligte die Bezirkshauptmannschaft 105.000 Besucher.

Das Verkehrskonzept für die Stones im Herbst dürfte sich an den Erfahrungen von AC/DC im Mai 2015 orientieren: Es wurde für bis zu 30.000 Pkw Platz geschaffen, für Busse und Motorräder gab es eigene Stellflächen. Die eigentliche logistische Herausforderung ist die Abreise, wenn sich mehr als 100.000 Menschen nahezu zeitgleich auf den Weg machen.

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