Kärntner Paar wegen Kindesmisshandlung vor Gericht

Landesgericht Klagenfurt: 32 Monate Haft für den Mann.
Die Krankenakten der drei Kinder dokumentieren Hämatome und Wunden.

Ein 38 Jahre alter Kärntner und seine 34-jährige Partnerin haben sich am Dienstag am Landesgericht Klagenfurt wegen fortgesetzter Gewaltausübung an die drei Kindern der Familie verantworten müssen. Die Eltern streiten ab, ihre Kinder misshandelt zu haben, ein Gerichtsmediziner sah in den dokumentierten Verletzungen keine Beweise. Die Verhandlung wurde vertagt, ein Sohn möchte nun aussagen.

Gerichtsmediziner sieht keinen klaren Beweis

Blaue Flecken, Schürfwunden, die eine oder andere Rissquetschwunde finden sich in den Krankenakten des Ältesten (16) und der elfjährigen Zwillinge. Es handle sich um Verletzungen, die keine typischen Misshandlungsfolgen seien, ausschließen könne er Fremdeinwirkung aber nicht, sagte der Gerichtsmediziner zu Richter Gernot Kugi. Die Tochter des Paars habe zwar auffällig viele Hämatome gehabt, allerdings sei sie auch während eines stationären Krankenhausaufenthalts drei Mal gestolpert. "Vielleicht hat das Kind auch ein motorisches Problem", meinte der Arzt.

Ein Sohn will aussagen

Der Anwalt der Kinder kündigte nach der Befragung des Gerichtsmediziners an, dass ein Sohn der Angeklagten nun aussagen möchte. Er habe das gegenüber dem Leiter des SOS Kinderdorfs, in dem er mittlerweile lebt, und auch im Rahmen der psychologischen Betreuung, wo auch die Entwicklungen im Prozess gegen die Eltern besprochen werden, entschieden. Staatsanwalt Christian Gutschi schloss sich dem Beweisantrag an. Eine Psychologin soll den Buben nun bei der nächsten Verhandlung kontradiktorisch vernehmen.

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