Dauerstreit um Laibach-Bus

Landtagsabgeordneter Willi Korak allein auf der Laibach-Route.
FPÖ und BZÖ ziehen Äußerungen nicht zurück / Video von "Geisterfahrt".

Der Streit um die Buslinie KlagenfurtLaibach geht in die nächste Runde. Bekanntlich hat der Betreiber der Alpe Adria Line, Mirko Zeichen-Picej, FPÖ und BZÖ aufgefordert, "kreditschädigende Behauptungen" im Zusammenhang mit der Buslinie zurückzuziehen und mit Klagen gedroht.

Die Parteien verstärken aber vielmehr die Vorwürfe. Das BZÖ habe den "Wahrheitsbeweis" angetreten, wie die Partei betont.

"Steuerschleuder"

"Bus, der nur Luft transportiert". "Sinnlos-Projekt". "Rollende Steuerschleuder". "Geisterbus" – das sind nur einige Bezeichnungen der Kritiker der seit April im Betrieb stehenden Buslinie, die vier Mal täglich Laibach und Klagenfurt anfährt. "Die Passagierzahlen steigen, es gibt viele positive Reaktionen. Der öffentliche Verkehr kommt nirgendwo ohne Zuschüsse aus", sagt Mirko Zeichen-Picej von der Kärnten Bus GmbH.

"Was FPÖ und BZÖ machen, geht weit über normale Kritik hinaus. Das ist geschäfts- und kreditschädigend", betont er. Er fordert, dass die Parteien die Aussagen zurückziehen und von den Homepages löschen. "Andernfalls überlege ich eine Klage. Ich frage mich nur, ob ich damit diesen Politikern nicht eine zusätzliche Plattform biete. Daher werde ich mich noch mit meinem Anwalt beraten", sagt Zeichen-Picej.

BZÖ und FPÖ denken aber keineswegs an einen Rückzieher. "Ich habe stattdessen den Wahrheitsbeweis angetreten und bin nach Laibach und retour gefahren. Wohl gemerkt in der Früh, weil es ja immer heißt, in der Früh gebe es so viele Fahrgäste. Die Fahrt nach Slowenien habe ich gemeinsam mit drei Pensionisten bestritten, bei der Rückfahrt war ich allein im Bus", erzählt der Landtagsabgeordnete Willi Korak, der seinen Ausflug auf Video festhielt und einen zweiminütigen Film auf YouTube veröffentlichte.

Bei der Linie sei sogar ein Busfahrer mit slowenischer Staatsbürgerschaft angestellt und man habe für das Projekt eine Wohnung in Slowenien angemietet, beanstandet Korak. "Mit Kärntner Steuergeld wird Wirtschaftskraft und Kaufkraft ins Ausland gekarrt." Das Land Kärnten fördert das Projekt mit 350.000 Euro bis 2017.

Kein Nutzen?

Die FPÖ stößt ins selbe Horn. "Kärnten bezahlt die Anbindung nach Slowenien. Warum beteiligen sich unsere Nachbarn nicht an den Kosten? Warum sehen sie offenbar keinen Nutzen an dieser Linie?", fragt FPÖ-Obmann Christian Ragger.

Der Bus transportiere im Schnitt acht Gäste pro Fahrt. "Das ist der teuerste Bus aller Zeiten, ein permanenter Defizit-Bringer", sagt Ragger.

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