"Kärnten Airport" setzt seinen Sinkflug fort

Die Lärmbelästigung am Klagenfurter Flughafen hält sich in Grenzen. Von 470.000 Passagieren im Jahr 2007 ist der Airport auf 225.000 Gäste im abgelaufenen Jahr abgestürzt.
Nur mehr 224.846 Passagiere im Jahr 2014 / Flughafen fliegt sogar eigenen Erwartungen hinterher.

Ruhig ist es geworden rund um den Klagenfurter Flughafen. Und zwar im wahrsten Sinn des Wortes. Denn mit einem Minus von 13 Prozent beim Passagieraufkommen im Jahr 2014 geht der Sinkflug des "Kärnten Airport" weiter, damit hinkt man auch den budgetierten Zahlen für das abgelaufene Jahr um 10 Prozent hinterher. Zudem hängt die Frage in der Luft, ob die EU die 15-Millionen-Finanzspritze von Stadt und Land zur erforderlichen Flughafensanierung absegnet.

Von 469.000 Fluggästen im Jahr 2007 (vom Land Kärnten wurde jeder Passagier mit 5 Euro subventioniert) auf 375.000 im Jahr 2011, auf 258.421 im Jahr 2013 und auf 224.846 im abgelaufenen Jahr – die Zahlen sind im freien Fall begriffen. Bis auf den November (+7,04 Prozent) wurde 2014 gegenüber 2013 stets ein Minus eingefahren, im Februar beispielsweise sogar eines von 20,64 Prozent. "Die Ryan Air fliegt die London-Destination nicht mehr an, daher überraschen mich die Zahlen nicht", erklärt Flughafen-Geschäftsführer Max Schintlmeister. Wobei Unterlagen, die dem KURIER vorliegen, diese Aussage relativieren. Demnach hatte man für 2014 zwar mit weniger Fluggästen (249.082 statt 258.421) budgetiert, selbst den eigenen Zahlen flog man aber um 9,73 % hinterher.

Destination London?

Die neuen Destinationen – Berlin (16.661 statt der im Budget vorgesehenen 23.152 Fluggäste) und Hamburg – konnten die Bilanz nicht auffetten und ob London ab Mai wieder in den Flugplan aufgenommen werden kann, steht derzeit noch in den Sternen.

Dort steht die Zukunft des Airports sowieso. Ende September erging an die EU die Anfrage, ob die 15-Millionen-Finanzspritze zur Start- und Landebahnsanierung rechtens ist. Eine solche "beihilfenrechtliche Bewilligung" von Brüssel ist erforderlich, wenn ein anderer Flughafen in 60 Minuten oder 100 Kilometern erreichbar wäre – das ist durch die Nähe zu Ljubljana der Fall. "Es gibt noch keinerlei Beurteilung oder diesbezügliche Signale der EU", teilt Hans Schönegger, Vorstand der Landesholding, die Hauptgesellschafter des Flughafens ist, mit. Die Zeit drängt: 2016 läuft die Bewilligung für die desolate Bahn aus.

Kärntens FPÖ-Chef Christian Ragger sieht weitere Probleme auf Klagenfurt zukommen. "Die mehrheitliche Übernahme des Laibacher Flughafens durch den Frankfurt Airport wird Klagenfurt zusätzlich schwächen", glaubt Ragger.

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