Kärnten Airport fliegt nur vier Ziele an

Ruhig ist es am Kärnten Airport, wieder wurde ein Flug gestrichen
Winterflugplan ohne neue Destinationen, Früh-Maschine nach Wien hob nicht ab.

Die Veröffentlichung des Winterflugplans ist der nächste Dämpfer für den Klagenfurter Flughafen, denn auch nach der Pistensanierung werden keinerlei zusätzliche Destinationen angeflogen.

Mittwochfrüh bot sich am "Kärnten Airport" ein inzwischen schon gewohntes Bild: Verärgerte Fluggäste stürmten den Schalter der Austrian Airlines, denn die Fluggesellschaft hat den 6-Uhr-Flug nach Wien gecancelt. Seit Jahresbeginn gab es in Klagenfurt bereits mehrere kurzfristige Streichungen dieser Art. "Ein Crewmitglied ist diesmal kurzfristig ausgefallen, wir haben die Passagiere auf den nächsten Flug umgebucht", sagt eine AUA-Sprecherin. Dieser zweite Flug nach Wien fand bis Ende Mai 2016 regelmäßig um 8.25 Uhr statt, seit zwei Wochen gibt es ihn – wie auch den Rückflug um 22.40 Uhr – nicht mehr. Jene Fluggäste, die keine Alternative fanden, um nach Wien zu reisen, hoben gestern erst um 11.20 Uhr ab.

Durch Flugstreichungen wie diese ist der im Jahr 2014 erstellte Businessplan des Airports nicht einmal annähernd realisierbar. Dieser sah 339.000 Passagiere für 2016 vor (2015 waren es 229.000). Von der erhofften Steigerung ist keine Rede – im Gegenteil: "Wir verzeichnen einen leichten Rückgang im Vergleich zu 2015", sagt Airport-Geschäftsführer Max Schintlmeister.

Die bevorstehende Sperre des Flughafens wird die Zahlen zwangsläufig weiter sinken lassen: von 12. September bis 3. Oktober ist der Airport geschlossen und keinerlei Flugverkehr möglich. Dies ist erforderlich, weil die Start- und Landebahn um rund 15 Millionen Euro Steuergeld saniert werden muss.

Mehrfach wurde angekündigt, dass der Flughafen nach der Sanierung neu durchstarten werde. Charterflüge in der Wintersaison und Linienflüge nach London sowie eine zusätzliche Destination in Deutschland sollten angeflogen werden. Der nun veröffentliche Flugplan hat aber wie bisher lediglich vier Ziele im Visier: Wien, Köln, Hamburg und Berlin. "Wir sehen weiterhin das Potenzial für zwei zusätzliche Destinationen in Europa. Diesbezügliche Verhandlungen sind im Gange", sagt Schintlmeister.

Privatisierung auf Eis

Stillstand herrscht auch in Bezug auf die geplante Teilprivatisierung. Am 31. März hatte das Land Kärnten eine öffentliche Ausschreibung angekündigt. "Die Zeit drängt nicht. Wir warten, bis eine Lösung in der HETA-Causa realisiert ist, um Rechtssicherheit zu haben", heißt es aus dem Büro von Finanzlandesrätin Gaby Schaunig (SPÖ).

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