Internet-Portal kreuz.net derzeit offline

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Gegen die umstrittene Website wird wegen Verhetzung und Wiederbetätigung ermittelt.

Seit Sonntagnachmittag ist unter der URL www.kreuz.net aus bisher ungeklärten Gründen nichts mehr zu sehen. Seit mehreren Tagen wird gegen die radikale, homophobe und antisemitische Website ermittelt, wie das Innenministerium bestätigte. Bei der Staatsanwaltschaft Wien sei Anzeige gegen unbekannt wegen Verhetzung und Wiederbetätigung erstattet worden. Zuvor war bereits die Staatsanwaltschaft Berlin gegen kreuz.net aktiv geworden.

Obwohl es in Österreich bereits mehrere Anzeigen gegen die Website gegeben hatte, kamen die Ermittlungen erst so richtig in Gang, nachdem der deutsche Komiker Dirk Bach nach dessen Tod massiv auf kreuz.net angefeindet worden war. Die Österreichische Bischofskonferenz hatte sich immer von der Seite distanziert und Ermittlungen gefordert, nachdem bekannt geworden war, dass auch Spuren nach Österreich führen. Laut einer Liste, die der Berliner Staatsanwaltschaft vorliegt, hat kreuz.net zumindest drei enge Mitarbeiter in Österreich. Dabei soll es sich um zwei katholische Pfarrer und einen Laien handeln.

Sollten Mitarbeiter der Erzdiözese Wien als Autoren oder Verantwortliche an der Internetseite kreuz.net beteiligt sein, dann haben diese Personen "mit ernsthaften dienstrechtlichen Konsequenzen zu rechen". Das betonte der Generalvikar der Erzdiözese, Nikolaus Krasa, am Sonntag im ORF-Magazin Orientierung. Gleichzeitig sagte Krasa, dass die Kirche "von sich aus den Kontakt mit den staatlichen Behörden suchen" werde, falls Beweise über möglicherweise involvierte kirchliche Mitarbeiter auftauchen sollten.

Der Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, distanzierte sich von kreuz.net. Die Art und Weise, wie hier Menschen diffamiert würden, habe mit christlichem Glauben überhaupt nichts zu tun.

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