Hoffnung für Bergbaumuseum
Heute, Samstag, um 18 Uhr ist es so weit: Das Bergbaumuseum am Fuße des Klagenfurter Kreuzbergls wird geschlossen. Für immer, wie es ursprünglich vonseiten der Stadt hieß. Doch das letzte Wort ist in dieser Sache noch nicht gesprochen.
Im Spätmittelalter erlebte der Bergbau in Kärnten seine Hochblüte, bis ins 20. Jahrhundert waren Tausende Menschen in den Stollen und verarbeitenden Betrieben beschäftigt. Das Klagenfurter Bergbaumuseum bildet diese Geschichte anschaulich ab. Eingebettet in einen Stollen des Kreuzbergls, lagert eine umfangreiche Mineralienschau aus Kärntens Bergwelt und eine eigene Abteilung "Paläontologie"; 5000 Exponate sind auf 3000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ausgestellt.
Höhere Frequenz
"Seit 11. November 1973 wird hier das erste und einzige Bergbaumuseum Kärntens betrieben", erzählt Museumsdirektor Gerhard Finding, der heute zum letzten Mal den Schlüssel umdrehen soll, obwohl er seit Bekanntwerden der Schließungsabsicht eine höhere Besucherfrequenz ortet. Sechs Mitarbeiter sind im Museum beschäftigt und sollen – falls die Pforten für immer schließen – in anderen Magistratsabteilungen unterkommen.
Die Stadt Klagenfurt verweist auf jährliche Kosten von 500.000 Euro, denen 18.000 Euro an Einnahmen gegenüberstehen. "Wir subventionierten zuletzt jeden Besucher mit 80 Euro. Aber es besteht noch Hoffnung. Die Stadt ist bereit, die Betriebskosten von 45.000 Euro ein Jahr lang weiter zu übernehmen, damit die Luftfeuchtigkeit im Stollen gleich bleibt und die Sammlung keinen Schaden nimmt. In diesem Jahr soll jemand gefunden werden, der die Sammlung der Öffentlichkeit weiter zur Verfügung stellt", sagt Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz.
Einerseits besteht die Möglichkeit, dass das Kärntner Landesmuseum einsteigt; die Montangesellschaft signalisiert ebenfalls Interesse. Parallel dazu versucht die private Facebook-Initiative "Bergbaumuseum" Unterschriften zu sammeln, um die Schließung auf politischer Ebene zu bekämpfen.
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