HCB-Leaks: Viele Fragen, kaum Antworten

Die Görtschitztaler beschäftigt der HCB-Skandal nach wie vor
Bürgerinitiative beklagt, dass Behörden die Bevölkerung nach dem HCB-Skandal links liegen lassen.

Weil sich die Bürger im Görtschitztal nach dem Hexachlorbenzol-Skandal von den Behörden ungenügend informiert fühlen, wurde vor einem halben Jahr die Plattform HCB-Leaks (als Wortspiel für das Informations-"Leck") gegründet. Nach dem Vorbild parlamentarischer Anfragen konfrontiert die "Initiative Zukunft Görtschitztal" (IZG) Politiker und Landesbeamte mit ihren Sorgen. Der Rücklauf hält sich in Grenzen.

"Können Sie garantieren, dass es nie wieder zu einem solchen Umweltskandal kommen wird", lautete eine Frage an Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). "Menschliches Fehlverhalten (...) kann trotz noch so großer Sorgfalt (...) nie ausgeschlossen werden", antwortete Kaiser.

"Im Blut der Menschen wird noch HCB gefunden, die Deponie in Brückl wird nicht entsorgt und das Zementwerk verbrennt weiterhin Abfall. Kaiser und Agrarreferent Christian Benger (ÖVP, Anm.) haben wenigstens reagiert – wenn auch mit politischen Stehsätzen. Aber unsere Regionalpolitiker und sämtliche Beamten scheinen unsere Sorgen komplett zu ignorieren", verweist IZG-Sprecher Horst Reichmann auf Gabriele Dörflinger und Burkhard Trummer, die SPÖ-Bürgermeister von Klein St. Paul und Brückl, sowie diverse Abteilungsleiter der Landesregierung. Sie hätten die Anfragen nicht beantwortet.

"Ich kann das Werk nicht zudrehen", sagt Dörflinger. Trummer ist das "Thema zu heiß." Adressat Albert Kreiner, einst "HCB-Krisenkoordinator" der Landesregierung, spricht für die Beamten: "Für HCB ist nun der Landespressedienst zuständig."

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