HCB-Heu "als Futtermittel geeignet"

7000 Tonnen HCB-Heu lagern nach wie vor im Görtschitztal
Sorge in Niederösterreich: Kontaminierte Heuballen werden an unbekannten Ort gebracht

Kärnten atmet auf, Niederösterreich schreit auf. Immerhin scheint sich ein Aspekt des Hexachlorbenzol-Umweltskandals für das südlichste Bundesland zu erledigen – und nach Niederösterreich zu verlagern.

Konkret geht es um 4000 von 7000 Tonnen Heu. Nach Bekanntwerden der HCB-Emissionen im Görtschitztal wurden die Futtermittel beprobt. 3000 Tonnen Heu waren stark, 4000 weitere Tonnen schwach mit HCB kontaminiert und mussten ausgetauscht werden. Die Ballen lagern seitdem versiegelt auf dem Gelände des Zementwerks "w&p" in Klein St. Paul, das für den Skandal verantwortlich gemacht wird. Sie müssen aber laut Auflage der Bezirkshauptmannschaft St. Veit bis Ende Jänner entfernt werden.

3000 Tonnen werden nun in Deutschland verbrannt, 4000 Tonnen in Niederösterreich kompostiert. Wo genau, ist nicht bekannt. "Es ist unakzeptabel, die Bevölkerung über die Lagestätte im Unklaren zu lassen", fordert die Grüne Landeschefin Helga Krismer von Umweltlandesrat Stephan Pernkopf Transparenz (ÖVP) ein. Dieser war nicht erreichbar.

"Erde ist Abfall"

Auch Greenpeace-Chemiker Herwig Schuster betont, die Behörden sollten offen legen, wo das Heu kompostiert werde. "Zumal die Komposterde dann extra als Abfall entsorgt werden muss", meint Schuster. "w&p" betont, man werde den Abnehmer erst in einer Woche nennen. Derzeit würden Testfuhren nach Niederösterreich erfolgen. Das Land Kärnten kontrolliert nur, ob die Ballen ordnungsgemäß aufgeladen werden. "Wir wissen nicht, wohin das Heu kommt, es ist kein Gefahrentransport. An sich wäre das Heu als Futtermittel geeignet, es enthält nur 17 Gramm HCB", sagt Harald Tschabuschnig, Leiter der Kärntner Umweltabteilung.

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