Happy End für die kleine Sofia

Demonstration Sofia Povse, Sorgerechtsstreit
Das Mädchen darf vorerst in Österreich bleiben. Die Rückführung wurde ausgesetzt.

Es war ein langer Prozess, doch nun gibt es endlich ein Happy End im „Fall Sofia“: Das kleine Mädchen aus NÖ, um das seit Jahren ein Sorgerechtsstreit tobt, kann (vorerst) in Österreich bei seiner Mutter, seinem Stiefvater und dem kleinen Bruder bleiben.

Gestern, Mittwoch, entschied der zuständige Richter am Bezirksgericht Wiener Neustadt, die Vollstreckung der Rückführung des kleinen Mädchens nach Italien auszusetzen. Sofia kann nun mit ihrer Mutter nach Hause, zu ihren Freunden, in ihr normales Leben zurückkehren. Zudem wird die Obsorge-Entscheidung im zuständigen Gericht in Venedig neu geprüft.

Wie berichtet, war um Sofia ein erbitterter Sorgerechtsstreit entbrannt. Dem leiblichen Vater des Mädchens, einem Italiener, hatten sämtliche Gerichte bis hin zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte das Sorgerecht zuerkannt. Ende Juli hätte Sofia von zu Hause abgeholt werden sollen, um zu ihrem Vater nach Italien gebracht zu werden. Doch ihre Mutter war mit dem kleinen Mädchen untergetaucht.

Obsorge überprüft

In der Zwischenzeit setzte die Anwältin der Familie, Astrid Wagner, alle Hebel in Bewegung und erreichte eine Aufschiebung der Exekution sowie eine erneute Prüfung der Obsorge-Entscheidung. Immerhin hätten sich in den vergangenen vier Jahren die Umstände geändert, meint sie.

Auch das Justizministerium half hinter den Kulissen. So haben die Botschaft und das Generalkonsulat in Mailand Anwältin Wagner unterstützt.

„Wir sind sehr froh über die Lösung. Das war auch der Weg, den unsere Experten vorgezeichnet haben“, sagt Sven Pöllauer, Sprecher von Justizministerin Beatrix Karl. Solange die Eingabe nun in Italien geprüft werde, werde das Kind nicht zum Vater gebracht. Das österreichische Gericht warte nun erst einmal die Entscheidung der italienischen Amtskollegen ab.

Sofias Familie kann nun Aufatmen und in ein geregeltes Leben zurückkehren. Auf das Mädchen wartet im September die Schule.

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