Schnee, Hagel, Regen: Winter feiert Comeback

Schneeräumfahrzeug am Mittwoch im Bereich der Brennerbundesstraße
Schnee auf der Brennerautobahn, Hagelschäden in der Steiermark. Schuld ist ein Tief aus Norditalien.

Der Winter feierte Dienstag und Mittwoch in Teilen Österreichs für ein Comeback. So richtete ein heftiges Unwetter mit Hagel in den Bezirken Hartberg-Fürstenfeld, Weiz und im Osten von Graz-Umgebung schwere Schäden in der Landwirtschaft an. Rund 2.000 Hektar waren betroffen, die Schäden an Obst und Gemüse dürften sich auf rund 2,5 Millionen Euro belaufen. In den Unwettergebieten fielen teilweise bis zu 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter in wenigen Minuten.

Besonders hart traf es den Feuerwehren zufolge das Gemeindegebiet von Ludersdorf-Wilfersdorf bei Gleisdorf im oststeirischen Bezirk Weiz: "Hühnereiergroße Hagelkörner, Sturmböen und extremer Starkregen zog über den Großraum Gleisdorf hinweg", so Patrick Friedl von der Freiwilligen Feuerwehr Ludersdorf. Zahlreiche Wohnhäuser in Pircha wurden mit Sandsäcken gegen Überflutung gesichert, überschwemmte Grundstücke und Keller mussten mit Pumpen vom Wasser freigemacht werden. Auch der örtliche Kindergarten und die neu eröffnete Kindergrippe würden überschwemmt.

Bilder: Unwetterschäden in Österreich

Schnee, Hagel, Regen: Winter feiert Comeback

OSTSTEIERMARK: HAGELUNWETTER RICHTET SCHWERE SCHÄD
Schnee, Hagel, Regen: Winter feiert Comeback

Unwetter Oststeiermark…
Schnee, Hagel, Regen: Winter feiert Comeback

Unwetter Oststeiermark…
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Unwetter Oststeiermark…
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OSTSTEIERMARK: HAGELUNWETTER RICHTET SCHWERE SCHÄD
Schnee, Hagel, Regen: Winter feiert Comeback

OSTSTEIERMARK: HAGELUNWETTER RICHTET SCHWERE SCHÄD
Schnee, Hagel, Regen: Winter feiert Comeback

Chaos am Brenner
Schnee, Hagel, Regen: Winter feiert Comeback

TIROL: SCHNEEFALLGRENZE TEILWEISE UNTER 1.000 METE

Schneefallgrenze unter 1.000 Meter

Mit 73 Liter pro Quadratmeter sind von Dienstag bis Mittwoch 10.00 Uhr in Steinach am Brenner die meisten Niederschläge registriert worden. Dahinter folgten Achenkirch mit 66,6 und Seefeld mit 61,7 Liter. Auch am heutigen Tag müssen sich die beiden westlichsten Bundesländer verbreitet auf Regen und Schnee einstellen, wobei die Schneefallgrenze zeitweise unter 1.000 Meter liegen dürfte.

Ab Donnerstag soll laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) im Westen langsam Beruhigung eintreten. Bis Sonntagfrüh sind aber vor allem im Tiroler Unterland noch 40 bis 60 mm Regen zu erwarten. Die Schneefallgrenze steigt auf knapp 2.000 Meter am Samstag. Am Montag sollte sich das Wetter wieder von seiner freundlichen Seite zeigen.

Salzburg und Oberösterreich werden am Mittwoch 20 bis 40 mm Niederschlag abbekommen, über etwa 1.500 Metern auch als Schnee. Am Donnerstag beruhigt sich das Wetter vorübergehend, um von Freitag bis Sonntagfrüh wieder 30 bis 50 mm Regen und Schnee zu bringen. Danach ist jedoch Besserung in Sicht.

Der Regenschwerpunkt wird in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland von Freitag- bis Sonntagmittag erwartet. Es sollten 20 bis 40 mm werden, im Bergland Niederösterreichs auch um die 60 mm. Die Songcontest-Nacht wird in Wien laut den Meteorologen vermutlich verregnet.

30 bis 50 mm werden von Mittwoch bis Donnerstagfrüh im Süden erwartet. Nach einer kurzfristigen Beruhigung kommt dann von Freitag bis Sonntag nochmals die selbe Menge auf die Steirer und Kärntner zu.

Tirol: Probleme auf Straßen

Schnee, Hagel, Regen: Winter feiert Comeback
Auf der A13 Brennerautobahn musste die Polizei am Dienstag für Stunden den Verkehr stoppen, weil Lkw die Fahrbahn blockierten. Der Pkw-Rückstau reichte bis Innsbruck. Der Lkw-Stau sogar bis Kufstein.
Dauerregen verbunden mit tiefen Temperaturen haben am Mittwoch in Teilen Tirols zum Teil für Probleme auf den Straßen gesorgt. Die Brennerautobahn (A13) war in Richtung Süden wegen auf der Schneefahrbahn hängen gebliebener Lkw für kurze Zeit sogar total gesperrt. Auch Landes- und Gemeindestraßen in den Bezirken Innsbruck-Land und Imst waren nach Murenabgängen gesperrt.

Seit den Nachtstunden setzte die Asfinag allein auf der Brennerautobahn zehn Winterdienst-Fahrzeuge, Pflüge und Streufahrzeuge ein. Winterlich dürfte es auch über den Arlbergpass werden - der regionalen Ausweichroute für die derzeitige Sperre des Arlbergtunnels.

Hangrutschgefahr

Die Sellrainlandesstraße wurde in der Nacht auf Mittwoch auf einer Länge von 50 Metern bis zu 20 Zentimeter vermurt und war nicht mehr passierbar. Wegen akuter weiterer Hangrutschgefahr wurde vom Landesgeologen die sofortige Totalsperre verordnet. Sie dauert voraussichtlich bis zum Pfingstwochenende. Eine Umleitung über Axams/Grinzens bzw. Oberperfuss war für Fahrzeuge bis maximal zwölf Tonnen möglich. Schwerfahrzeuge mussten über die Inntalautobahn A12 und Kühtai ausweichen.

Probleme im Straßenverkehr meldete die Leitstelle Tirol unter anderem in Roppen und Haiming. Dort waren eine Gemeindestraße bzw. die Bundesstraße von Erdrutschen betroffen. Meldungen über verletzte Personen gab es vorerst keine.

Vorschau

Über Norditalien bildet sich ein Tief und somit verlagert sich am Donnerstag der Niederschlagsschwerpunkt zunehmend in den Süden und Osten, die Temperaturen gehen deutlich zurück auf 7 bis 15 Grad. Aber auch an der Alpennordseite bleibt es nass: "Von Vorarlberg bis in die westliche Obersteiermark fällt weiterhin häufig Regen, oberhalb von 1200 bis 1500 m mischt sich Schnee dazu", sagt Clemens Teutsch-Zumtobel von UBIMET.

Nach einem durchwegs verregneten Freitag sieht das Pfingstwochenende aus heutiger Sicht auch wechselhaft und kühl aus, der Regen lässt aber deutlich nach. Teutsch-Zumtobel: "Erst am Pfingstmontag wird es wieder sonniger und wärmer, einzelne Schauer und Gewitter sind aber noch möglich."

Das Wetter im Detail finden Sie hier.

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