Grüne Kooperation statt Konkurrenz

ABD0102_20180125 - KLAGENFURT - ÖSTERREICH: Der Kärntner Grünen-Spitzenkandidat Rolf Holub am Donnerstag, 25. Jänner 2018, anlässlich der Plakatpräsentation und Vorstellung der Kampagne der Grünen für die Kärntner Landtagswahl in Klagenfurt. - FOTO: APA/GERT EGGENBERGER
Mitsche streckt Hand nach Mutterpartei aus, auch "Erde" ist an Zusammenarbeit mit Grünen interessiert.

5,2 Prozent der Wählerstimmen erreichten die drei Grün-Gruppierungen Grüne (3,1 Prozent), Verantwortung Erde (1,9 Prozent) und F.A.I.R. (0,2 Prozent) bei der Kärntner Landtagswahl insgesamt. Hätten sie gemeinsame Sache gemacht, wäre die Chance auf den Einzug in den Landtag groß gewesen. Eine solche Kooperation unter gemeinsamer Flagge können sich die Parteien künftig tatsächlich vorstellen.

Marion Mitsche, einst Grüne Landeschefin und nun F.A.I.R.-Obfrau, geht aktiv auf ihre Mutterpartei zu. "Die Wahl hat gezeigt, dass durch den Streit grüne Stimmen für beide Parteien verloren gegangen sind, ich suche jetzt die Aussöhnung", streckt sie die Hand aus. Sollten sich die Grünen neu aufstellen und neue Gesichter präsentieren, wäre das laut Mitsche auch eine "Möglichkeit für einen Neubeginn. Ich bin dazu bereit, bei der nächsten Gemeinderatswahl gemeinsame Sache zu machen."

Noch fehlt ihr ein grüner Ansprechpartner, denn vom Leitungsteam ist nur Michael Johann, der Stellvertreter von Multifunktionär Rolf Holub, übrig geblieben. Und Johann war mit ein Grund für den Abgang der F.A.I.R.-Chefin. "Mitsche hat uns geschadet. Die Grünen sollten einen Schritt nach vorne machen, nicht einen in die Vergangenheit", meint Johann. Allerdings hat auch er seinen Rückzug angekündigt.

Bei den Grünen könnten künftig andere das Sagen haben. Wie Markus Ertel, der Landessprecher der Grünen Wirtschaft, die die nunmehr von den Fördertöpfen abgeschnittene Partei finanziell unterstützt. "Erde und F.A.I.R. gehören zur grünen Bewegung, Buntheit würde der Partei gut tun. Wir sollten die Fühler nach Mitsche ausstrecken und nach all ihren Gemeinderäten, die die Grünen verlassen haben", unterstreicht Ertel. Ob diese Ansicht zur Parteilinie wird, könnte sich am Mittwoch weisen, wenn der Landesvorstand tagt und den Fahrplan für die Zukunft der Bewegung vorgibt.

Versuch scheiterte

Auch die Verantwortung Erde würde ins Boot passen. Wie KURIER-Recherchen ergaben, startete Holub bereits Monate vor der Landtagswahl den Versuch, die Liste zu einer gemeinsamen Kandidatur für 4. März zu überreden. "Ja, ich habe mich mit Holub getroffen, aber inhaltliche Unterschiede taten sich auf und ich musste eine Zusammenarbeit ablehnen", erzählt Gerald Dobernig, Spitzenkandidat der "Erde".

Er erreichte bei der Landtagswahl im Bezirk Villach Stadt 5,1 Prozent. Die Grünen 3,4 Prozent. Dennoch meint Dobernig zu einer Zusammenarbeit mit Grün-Bewegungen: "Wir werden uns ansehen, wie sich die Parteien neu aufstellen. Prinzipiell lautet unser Motto ,Kooperation statt Konkurrenz’".

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