Grazer Straßenbahn-Netz wächst

Das Nadelöhr Innenstadt wird beseitigt
Aus- und Neubau kostet bis 2023 117 Millionen Euro. Land zahlt ein Drittel davon.

"Diese Straßenbahnen hält niemand mehr auf", frohlockt der Grazer Bürgermeister: 117 Millionen Euro soll der Neu- und Ausbau von Tramlinien bis 2023 in Graz kosten, rechnete Siegfried Nagl, ÖVP, am Montag vor.

Ein Drittel des Geldes kommt vom Land, das ist ungewöhnlich. Bisher musste die Stadt für ihre Infrastruktur stets alleine zahlen. Nun hoffen Nagl und Finanzlandesrat Anton Lang (SPÖ) auch auf einen Zuschuss des Bundes. Ein weiteres Drittel sollte da schon fließen, fordern die steirischen Politiker. Doch mehr als über "positive Signale" aus dem Bund konnte am Montag noch nicht berichtet werden.

Fix ist dagegen, was mit dem Geld gemacht werden soll. Einerseits die lang diskutierte Entflechtung der Innenstadt. Bis jetzt müssen alle Straßenbahnen durch das Nadelöhr Hauptplatz und Herrengasse: Zwischen 2021 und 2023 soll eine rund einen Kilometer lange Ausweichroute errichtet werden, das wurde mit 27 Millionen Euro veranschlagt.

Neue Trassen

1,8 Kilometer lang ist eine neue Trasse im Bezirk Eggenberg: Sie soll von der Alten Poststraße bis zu den Reininghausgründen führen, wo Hunderte Wohnungen errichtet werden. Die Straßenbahnstrecke kostet 44 Millionen Euro, Baubeginn ist 2019. Neu errichtet wird um 22 Millionen Euro auch eine 1,1 Kilometer lange Trasse bei der " Smart City" im Westen von Graz. Das restliche Geld fließt in den Ausbau bestehender Straßenbahnlinien.

Verkehrsstadträtin Elke Kahr betont, sie freue sich über "einen substanziellen und dringend notwendischen Schritt". Die KPÖ-Ressortchefin war bei der Präsentation nicht dabei, das übernahm die schwarz-blaue Rathauskoalition, flankiert vom SPÖ-Landesrat.

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