Missbrauch in Jugend-WG: Drei Schuldsprüche
Der 29-Jährige wurde zu 20 Monaten bedingter Haft verurteilt.
Mit drei Schuldsprüchen ist am Freitag im Landesgericht Graz der Prozess gegen drei 17-jährige Burschen zu Ende gegangen, die über Jahre hinweg in einer Grazer Jugend-WG vier Mädchen sexuell missbraucht haben sollen. Zwei Angeklagte fassten jeweils zwei Jahre unbedingte Haft aus, der dritte bekam eineinhalb Jahre unbedingt.
Während zwei Jugendliche die über sie verhängten Strafen akzeptierten, erbat einer Bedenkzeit. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Die Urteile sind damit nicht rechtskräftig.
Vorgeschichte
Die Übergriffe sollen Anfang 2010 begonnen und drei Jahre lang gedauert haben. Die heute 17-jährigen Beschuldigten stammen aus Österreich, der Dominikanischen Republik und Brasilien und waren mit den Mädchen zusammen in der Wohnung untergebracht. Die zur Tatzeit neun- bis elfjährigen Opfer sollen teilweise gemeinsam missbraucht worden sein. "Sie haben sich unmittelbar nacheinander an den Mädchen vergangen, teilweise auch gemeinsam, indem die anderen das Opfer festgehalten haben", schilderte Anklägerin Katharina Tauschmann die Taten. Dabei hätten sie "gelacht und sich amüsiert, teilweise auch mit dem Handy gefilmt."
Eines der Mädchen erzählte schließlich seiner Mutter von den Vorfällen, und so kam alles ans Licht. Wie kompliziert der Fall ist, zeigt die Tatsache, dass die Staatsanwältin trotz aller Leiden der Mädchen betonte: "Es geht nicht nur um die Opfer, sondern auch um die Täter" und verwies auf die Vorgeschichte der Burschen, die von Gewalt und desolaten Verhältnissen geprägt ist.
Alle drei bekannten sich von Anfang an schuldig und haben zur Aufklärung des Falls beigetragen. Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Kommentare