Glücksspiel: Land Kärnten sucht Whistleblower

Legal dürfen in Kärnten 463 Spielautomaten betrieben werden
Im Netz kann jeder anonym illegale Spielstätten melden.

Einen neuen Weg bei der Bekämpfung des illegalen kleinen Glücksspiels beschreitet das Land Kärnten: Auf der offiziellen Homepage können Bürger anonym Standorte von verdächtigen Lokalitäten anzeigen.

"Wir suchen Opfer von illegalem Glücksspiel, wir suchen Zeugen und verdächtige Räumlichkeiten, um dann vor Ort die Beweise festzumachen", erklärt der zuständige Landesrat Gernot Darmann (FPÖ). Ab sofort kann jeder "Whistleblower", also Hinweisgeber, unter ktn.gv.at und den Rubriken Recht und Glücksspielautomaten exakte Angaben zum Wettbüro, den Besitzern oder der vermuteten Anzahl von Geräten machen. So könne man effizienter den "Machenschaften der Kärntner Glücksspiel-Mafia" Herr werden, sagt Darmann. "Jeder Hinweis wird verfolgt."

Die Informationen gehen an die zuständige Fachabteilung im Land, die einen Datenabgleich macht. Die Erhebung steht der Landespolizeidirektion, den jeweiligen Bezirkshauptmannschaften und der Finanzpolizei zur Verfügung. Letztere stellt der Bund, der für die Kontrollen zuständig ist.

In einer ersten Reaktion begrüßen die Ermittler die neue "Whistleblower"-Aktion. "Auch wenn bei derartigen anonymen Hinweisen die Gefahr der Vernaderung immer sehr groß ist, sind wir natürlich für jede Information dankbar", erklärt ein Beamter. Seit das Land Kärnten die Zahl der legalen Glücksspielautomaten vor vier Jahren auf 463 beschränkt und damit halbiert habe, blühe in diesem Bereich die Illegalität. Von aktuell 100 bis 200 illegalen Geräten in Kärnten gehen Ermittler aus; Im Jahr 2016 wurden 147 beschlagnahmt.

Kommentare