Gespenst versuchte sich als Autodieb

Nach dem Anzünden einer Mülltonne hatte ein 13-Jähriger in Graz Lust auf Spritztour mit fremdem Auto.

Ein 13-jähriger Schüler hat auf seiner Gruseltour am Halloweenabend in Graz Neo-Brauchtum gründlich missverstanden: Er zündete gegen 18.00 Uhr in der Neuholdaugasse einen Müllcontainer an. Der Brand wurde von der Berufsfeuerwehr Graz, die mit sechs Einsatzkräften ausgerückt waren, gelöscht.

Knapp fünf Stunden später läutete der Schüler dann mit zwei noch unbekannten Komplizen, wovon einer verkleidet war, in der nahen Adolf-Kolping-Gasse an der Wohnungstür eines 31-jährigen Grazers. Das Trio verlangte mit der Aufforderung "Süßes oder Saures" Einlass in die Wohnung. Der Grazer öffnete und ließ die drei in den Vorraum. Dabei entwendeten sie in einem unbeobachteten Augenblick den dort abgelegten Autoschlüssel des Mannes. Zum Glück bemerkte der Grazer sofort den Diebstahl und eilte vor das Haus. Einer der Jugendlichen saß bereits im Fahrzeug und hatte den Motor gestartet. Der 31-Jährige stellte die drei zur Rede, worauf sie die Flucht ergriffen.

Der Grazer erstattete Anzeige, wenig später wurde der 13-Jährige ausgeforscht. Bei der Befragung gab der Bursch auch zu, die Mülltonne angesteckt zu haben. Über seine beiden Komplizen machte der Schüler offenbar keine genaueren Angaben, nach ihnen wird gesucht, so die Polizei.

Müllcontainer gesprengt

In Linz stürzte ein 17-Jähriger in der Halloween-Nacht rund drei Meter in einen Abgrund. Er hatte mit Freunden versucht, einen Altglascontainer zu sprengen und war davongelaufen. Das Rote Kreuz brachte den Schwerverletzten ins Krankenhaus. Die Höhe des angerichteten Schadens war vorerst nicht bekannt, teilte die Pressestelle der Polizei Oberösterreich am Samstag mit.

Die Gruppe war im Stadtteil Kleinmünchen unterwegs, als gegen Mitternacht einer von ihnen einen Feuerwerkskörper zündete und in den Container warf. Dieser wurde durch die Explosion stark beschädigt. Danach machten sich die Jugendlichen aus dem Staub. Der 17-Jährige sprang über einen Zaun und stürzte in die Tiefe. Polizisten hörten seine Hilferufe und fanden ihn schwer verletzt am Boden liegend.

Taschenmesser gezückt

Ebenfalls in Linz hat ein Elfjähriger am Halloween-Abend drei andere Kinder mit einem Taschenmesser bedroht, um an ihre Süßigkeiten zu kommen. Die beiden Mädchen und der Bub im Alter von elf, zwölf und 14 Jahren flüchteten aber samt ihren Naschereien, ihre Eltern alarmierten die Polizei. Der Elfjährige wurde rasch ausgeforscht, da ihn die Opfer kannten. Er zeigte sich zum Teil geständig, so die Polizei. Der Bub ist noch strafunmündig, der Vorfall im Stadtteil Auwiesen wird daher dem Jugendamt gemeldet.

Polizei im „Ländle“ wachsam

In Vorarlberg ist der Halloweenabend weitgehend ruhig verlaufen. Wie die Polizei mitteilte, habe es mehr Sachbeschädigungen als an gewöhnlichen Wochenenden gegeben, insgesamt sei die Situation aber friedlich geblieben.

Noch vor einigen Jahren hatten Dutzende Vandalenakte den tatsächlichen Hintergrund der Halloweenstreiche bei weitem überschritten, doch in den vergangenen Jahren verbesserte sich die Situation in Vorarlberg. In Bludenz wurde ein Schulgebäude von Unbekannten durch Graffiti verunstaltet. Ob ein Zusammenhang mit Halloween bestehe, lasse sich dabei nicht feststellen. Die Polizei war im gesamten Land in der Nacht verstärkt mit Streifen unterwegs.

In Niederösterreich hat es laut Polizeisprecher Markus Haindl in der Halloween-Nacht keine besonderen Vorkommnisse gegeben. Geringfügige Sachbeschädigungen seien nicht auszuschließen, es sei aber weitgehend ruhig gewesen. Laut dem ORF NÖ waren in Baden Sprayer unterwegs, die u.a. Hausfassaden, Pkw und Verkehrszeichen verunzierten. Betroffen waren Objekte am Hauptplatz und in der Fußgängerzone sowie im Stadtteil Weikersdorf.

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