Eine Ära endet: In Villach werden die Karten neu gemischt

„Villach darf nicht Klagenfurt werden“, lautet das Wahlmotto von Günther Albel (SPÖ). Die Draustadt gilt traditionell als SP-Hochburg, der 41-Jährige scheint leichtes Spiel zu haben.
SP-Albel gilt als haushoher Favorit für Manzenreiters Nachfolge. Er strebt die "Absolute" an.

Neu gemischt werden die Karten bei der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl am 1. März 2015 in Villach. Nach 28-jähriger Amtszeit tritt Helmut Manzenreiter (SPÖ) als Bürgermeister der zweitgrößten Stadt Kärntens ab. Sein Nachfolger am Chefsessel in der "Eisenbahnerstadt" soll Parteikollege Günther Albel werden, der die "Absolute" als Zielsetzung ausgibt.

Es sind große Schuhe, die sich Albel anzieht, denn "Manze" ist in Villach eine Institution. Bereits am 12. Juni 2014 hat der 68-Jährige seine Polit-Pension angekündigt, um seinen möglichen Nachfolger aufzubauen.

Eine Ära endet: In Villach werden die Karten neu gemischt
"Ich bin erst 41 Jahre alt, daher gab es für mich nie einen anderen Villacher Bürgermeister. Von Manzenreiter und Bruno Kreisky habe ich mir viel abgeschaut", erzählt Albel. Die SPÖ ist beim Urnengang 2009 zwar auf 44,62 Prozent abgerutscht (25,91% wählten die FPK; 18,90% die ÖVP; 5,64% die Grünen und 3,02% die FPÖ), bei der Bürgermeister-Direktwahl hingegen entschieden sich 56,89% für Manzenreiter.

"Ich will für die SPÖ die Absolute zurückholen und den Bürgermeister stellen", gibt sich Albel kämpferisch. Punkten will er mit zwei Argumenten: "Wir wollen eine starke, finanzkräftige Stadt bleiben, also den erfolgreichen Kurs weiterfahren. Villach darf nicht Klagenfurt werden."

Hört man sich unter Konkurrenten um, so scheint das Rennen um den Bürgermeistersessel gelaufen: Peter Weidinger (ÖVP) erwartet sich "einen Stimmenzuwachs im Vergleich zu 2009 und die Verhinderung der SP-Absoluten." Er stehe für die Belebung der Innenstadt und die Schaffung regionaler Arbeitsplätze. Erwin Baumann (FPÖ) hat auf den "Ich will"-Slogan Albels auf Plakaten mit "Ich will auch" geantwortet. Gemeint ist jeweils das Ziel, Bürgermeister zu werden. Wobei die Latte für Baumann mit den 26 Prozent aus dem Jahr 2009 hoch liegt, wurde dieses Ergebnis von Experten doch als posthumes "Danke" an Jörg Haider gewertet. Bürgerbeteiligung bei Großprojekten und eine transparente Haushaltskasse sind Parolen von Sabina Schautzer (Grüne): "Wir sehen unser Potenzial bei zwölf bis 15 Prozent der Wählerstimmen."

Weiters stehen zur Wahl: Sascha Jabali (Verantwortung Erde), Bernd Stechauner (NEOS), Ferdinand Truppe (BZÖ) und Andrea Krainer (Das Moderne Österreich).

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