Geisterfahrerin im Pfändertunnel zum Stehen gebracht

Brenzlige Situation Sonntagfrüh: Eine 38-Jährige fuhr in die falsche Richtung
Ein Asfinag-Mitarbeiter stoppte die alkoholisierte Lenkerin. Im Vorjahr gab es rund 400 Geisterfahrten.

Es ist wohl der Albtraum vieler Autofahrer, einem Geisterfahrer ausgerechnet in einem Tunnel zu begegnen. Rade Jovanovic beobachtete derartige Zwischenfälle bisher nur vor dem Computerbildschirm. Der 45-Jährige aus Hörbranz (Bezirk Bregenz) ist im Verkehrsmanagement der Asfinag in Hohenems tätig und überwacht mit seinen Kollegen unter anderem den Verkehr in den Tunnels.

Geisterfahrerin im Pfändertunnel zum Stehen gebracht
Rade Jovanovic
Sonntagfrüh kam ihm auf dem Weg zur Arbeit selbst eine Geisterfahrerin auf der Rheintal-Autobahn (A14) entgegen. "Mir ist bei der Einfahrt in den Pfändertunnel aufgefallen, dass eine Warnschaltung(gelb blinkende Ampeln, Anm.)aktiv war", schildert Jovanovic. 200 Meter vor dem Tunnelende habe er dann einen Wagen entdeckt, der in die falsche Richtung unterwegs gewesen ist.

Frau hielt im Tunnel an

Jovanovic behielt trotz "flauen Magens" die Nerven, und blendete seine Fahrzeuglichter auf. Die entgegenkommende Lenkerin sei bereits recht langsam unterwegs gewesen, hielt ihr Fahrzeug aber erst nach seinem Signal an. Inzwischen waren die Ampeln im Tunnel auf Rot geschaltet. Verkehr sei nur wenig gewesen. Der Asfinag-Mitarbeiter ging auf die Frau zu und nahm ihr den Fahrzeugschlüssel ab.

Laut Autobahnpolizei Dornbirn hatte sich die Frau, eine 38-jährige Deutsche, verfahren. Sie habe eigenen Angaben zufolge nach Friedrichshafen gewollt. Deshalb wendete sie ihr Fahrzeug beim Südportal des Tunnels. Mit ihrem Auto hat die Frau ihr Ziel am Sonntag jedenfalls nicht mehr erreicht – der Alkotest verlief positiv. Die Polizisten nahmen ihr den Führerschein ab.

Der Radiosender Ö3 zählte im Vorjahr 383 Geisterfahrer auf Österreichs Autobahnen, die meisten davon in Niederösterreich mit 102. Vorarlberg rangierte mit 14 Fällen auf dem vorletzten Platz.

Hauptursachen für Geisterfahrten sind laut Asfinag Alkoholisierung und Überforderung, oftmals aber auch absichtliches Wenden, weil eine Ausfahrt verpasst oder etwas auf einer Raststätte vergessen wurde.

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