Aufräumen nach Einsturz ging schneller als gedacht

Der Abbruch der eingestürzten Brücke geht schneller als erwartet: Das ermöglicht es den ÖBB, die Bahnstrecke in vier Tagen aufzumachen.
Bereits am Samstag soll der Abbruch und Abtransport der 850 Tonnen schweren Brücke erledigt sein.

Eine Woche nach dem Einsturz dürfte die Brücke bei Frohnleiten bereits weggeräumt sein: Morgen, Sonntag, sollen die Abbrucharbeiten beendet werden, danach können die ÖBB ihren Gleiskörper wieder herrichten.

850 Tonnen schwer war die in Bau befindliche Brücke, die Samstagabend in Frohnleiten zusammenkrachte. Sie drohte, bei weiterem Abrutschen auch die bestehende Brücke der Brucker Schnellstraße zu beschädigen. Zunächst wurde das schiefliegende Teil stabilisiert, danach wurden Stücke mit Hydromeißel und riesigen Baggerscheren abgezwickt. Donnerstagabend ging es an den kniffligen Teil: An Sollbruchstellen wurde danach das Tragwerk geschwächt, bis es auf einen zuvor aufgeschütteten Polster aus Erde absank. Rund 200 Lkw-Fuhren sind bis Sonntag nötig, um den Schutt wegzuschaffen.

Die ÖBB planen, den Bahnverkehr am kommenden Dienstag, 17 Uhr, wieder aufnehmen zu können, allerdings vorerst nur für den Fernverkehr. Für den Nahverkehr zwischen Gratwein und Peggau dürfte der Schienenersatzverkehr mit Autobussen noch zwei Wochen aufrecht bleiben, allerdings diesmal wegen einer anderen, länger geplanten Baustelle. Die Brucker Schnellstraße wurde bereits am Dienstag wieder für den Kfz-Verkehr freigeben.

Gutachter untersucht

Das Ende der Abbrucharbeiten macht es nun aber auch dem Sachverständigen leichter, der von der Justiz wegen eines Gutachtens über die mögliche Einsturzursache beauftragt wurde: Bisher konnte der Experte für Brückenbau und Statik nicht die gesamte Unglücksstelle untersuchen. Die Staatsanwaltschaft Graz ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Gemeingefährdung. Verletzt wurde bei dem Einsturz der Brücke niemand: Maximal eine Minute zuvor passierte ein mit 70 Fahrgästen besetzter Intercity die Stelle. Dem Gutachter wurde vorerst zwölf Wochen Zeit eingeräumt, um seine Expertise zu erstellen.

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