Flugzeugabsturz: Rettungsschirm wurde nicht aktiviert
Trauer, Schock und Rätselraten regieren nach dem Flugzeugabsturz auf eine landwirtschaftliche Fachschule in Klagenfurt-Ehrental, bei dem die beiden Insassen tödlich verunglückt sind. Es handelt sich um den 56-jährigen Gernot B. aus Klagenfurt sowie einen 41-jährigen Passagier aus Velden. Die Ermittlungen laufen, vorerst gibt es jedoch mehr Fragen als Antworten.
Die Berufsfeuerwehr Klagenfurt barg am Donnerstag das Wrack des Ultraleichtflugzeugs "Pipistrel Alpha Trainer". Der Gerichtssachverständige Johann Zötsch aus Graz nahm die Teile vor Ort unter die Lupe, ehe sie in einen Hanger am Airport Klagenfurt transportiert wurden. "Wir ermitteln in alle Richtungen: Pilotenfehler, technisches Versagen, Wetter- und Windeinflüsse", berichtet Zötsch.
Nachdem zwei Fallschirme gefunden wurden, gingen die Helfer erst davon aus, dass sich die Piloten retten wollten. Zötsch widerspricht: "Dabei handelt es sich um einen Rettungsfallschirm für das Flugzeug. Dieser verhindert ab einer Flughöhe von 50 bis 70 Metern Schlimmeres. Er wurde aber definitiv nicht vom Piloten aktiviert sondern öffnete sich erst durch den Aufprall."
Flugroute unbekannt
Unklar ist weiters, ob ein Notruf abgegeben wurde. Die Austrocontrol verwies auf die Flugunfallkommission. Dort wollte man mit Verweis auf laufende Ermittlungen ebenfalls keine Auskunft geben.
Indes wurden gestern noch Schüler vom Kriseninterventionsteam betreut. "Einige mussten mit ansehen, wie ein Insasse aus dem Wrack aufs Dach klettern wollte. Wir haben geschrien, dass er im Flugzeug bleiben soll, um einen Sturz vom Dach zu verhindern. Wenige Minuten später ist er im Wrack verstorben", berichtet ein Zeuge, der nicht genannt werden will.
Der Unterricht steht bis Montag still. "Viele Schüler stehen unter Schock. Erst langsam wird ihnen bewusst, welchen Schutzengel sie hatten", berichtet Matthias Tschinkel, der Direktor der Gartenbauschule.
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