Felbertauernstraße erhält nach dem Felssturz eine neue Trasse

Eine neue Trasse für die Felbertauernstraße würde unterhalb der alten Route entlang dieses Talbodens führen.
Der Ersatz für die zerstörte Straße südlich des Tunnels wird frühestens im Sommer 2015 fertig.

Es war ein einstimmiger Beschluss, den der Aufsichtsrat der Felbertauernstraßen AG am Dienstagabend getroffen hat: Die alte Route, der für Osttirol so wichtigen Lebensader, hat ausgedient. Dort, wo am 14. Mai ein Felssturz eine Lawinengalerie regelrecht zermalmt hat, wird nie wieder ein Auto fahren. Der Verkehr soll künftig über eine auf Stelzen errichtete Kehre vom Südportal des Felbertauerntunnels ins Tauerntal unterhalb des Unglückshangs geführt werden. Dort verläuft eine Straße der Gemeinde Matrei, in die auch jene Ersatzstraße mündet, die diese bedeutende Nord-Süd-Route seit Ende Juli zumindest behelfsmäßig wieder passierbar macht.

15 Millionen Euro

Der Neubau der Straße wird laut Karl Poppeller, Vorstand der Felbertauernstraßen AG, rund 15 Millionen Euro kosten. „Die Wiedererrichtung der Originalstraße wäre in etwa gleich teuer gewesen. Aber trotz massiver Sicherheitsaufwendungen hätte laut Geologen weiter ein bedeutendes Risiko bestanden“, erklärt Poppeller die Entscheidung für eine neue Trassenführung.

Die zeichnete sich in den letzten Wochen bereits ab. Der Hang, von dem sich im Mai Tonnen von Geröll gelöst hatten, erwies sich zuletzt als labiler, als ursprünglich befürchtet. Landesgeologe Gunther Heißel sprach von einem „Damoklesschwert“, das über der alten Trasse hänge. Im Mai hatten die Straßenbetreiber noch gehofft, die Fahrbahn innerhalb von drei Wochen wieder eröffnen zu können.

Zwei Sommer Bauzeit

Die nunmehrigen Aussichten sind alles andere als rosig. „Wir werden zwei Sommer Bauzeit benötigen“, sagt Poppeller. Mit einer Eröffnung der Straße sei damit erst in der zweiten Jahreshälfte 2015 zu rechnen. Bis dahin muss die Ersatzstraße weiterhin den Bypass für die Verbindung zwischen Salzburg und Osttirol spielen. Ende des Monats wird sie winterfit gemacht und dafür zwei Tage lang gesperrt.

Möglichst schnell sollen im kommenden Frühjahr die Behördenverfahren abgewickelt werden, um nach der Schneeschmelze mit dem Bau beginnen zu können.

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