Fährunglück: Österreicher warten auf Entschädigung
Über ein halbes Jahr nachdem Mehmet Güyen auf einer Fähre im Mittelmeer den Albtraum seines Lebens überstanden hat, ist die Katastrophe noch nicht verdaut. "Ich bin immer noch krank. Das Atmen fällt mir schwer, ich muss husten. Und in der Nacht schlafe ich schlecht", erzählt der Tiroler dem KURIER.
In einer dramatischen Rettungsaktion, die eineinhalb Tage dauerte, wurden 477 Passagiere von der brennenden Autofähre gerettet. Mindestens dreizehn Menschen starben. Da auch blinde Passagiere auf dem Schiff waren, könnten es aber auch mehr Opfer gegeben haben. Güyen hatte mit seinem Handy in Tirol Alarm geschlagen, als er das Feuer bemerkte.
Zusage von Reederei
Dem Salzburger Erwin Schrümpf, der auf der Fähre ebenfalls bange Stunden erlebte, hat die griechische Reederei nun eine Vergleichszahlung angeboten. Wie er dem ORF Salzburg erzählte, soll es sich um 40.000 Euro handeln. Überwiesen sei das Geld aber noch nicht. Das liegt aber auch daran, dass aufgrund der Banken- und Finanzkrise in Griechenland derzeit keine Auslandsüberweisungen durchgeführt werden können.
Schrümpf war im Dezember auf der Rückreise von einer Hilfsaktion in Griechenland, als das Unglück geschah. Auf der Fähre verbrannte unter anderem sein Transporter.
Der Salzburger gehörte zu den letzten Passagieren, die vom Schiff geborgen wurden – so wie auch der Vorarlberger Cengiz Hazir, der mit seiner Mutter nach einem Türkeiaufenthalt mit der Fähre nach Italien reisen wollte. In der Türkei ist Hazir auch jetzt wieder, erzählt sein Bruder Mustafa dem KURIER. "Aber mit einer Fähre reist er nie wieder."
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