Ex-Richterin bekommt für zehn Monate Fußfessel

Kornelia R. war die prominenteste Angeklagte in einem Justizskandal
52-Jährige wurde wegen einer Testamentsfälschung verurteilt. Ins Gefängnis muss sie nicht.

Das Oberlandesgericht (OLG) Linz hat im vergangenen Oktober den Schlussstrich unter einen beispiellosen Justizskandal gezogen. Die zunächst suspendierte Vizepräsidentin des Landesgerichts Feldkirch, Kornelia R., wurde gemeinsam mit vier weiteren Justizbediensteten wegen einer Affäre um gefälschte Testamente verurteilt.

Anlegung erfolgt erst

Das OLG bestätigte den Schuldspruch der ersten Instanz gegen die Vorarlbergerin: 32 Monaten Haft, davon zehn Monate unbedingt. Sie verlor Amt und Pensionsanspruch. Das Gefängnis bleibt der Ex-Richterin erspart. Sie darf ihre Strafe im elektronisch überwachten Hausarrest verbüßen. "Der Antrag wurde positiv entschieden", sagt Simon Zangerl, stellvertretender Leiter der Justizanstalt Feldkirch, die für den Beschluss zuständig war.

"Die Fußfessel wurde noch nicht angelegt", erklärt der Justizbeamte auf Nachfrage. In der Regel würde das zwei bis vier Wochen nach der Entscheidung, die vor einigen Tagen gefällt wurde, geschehen. Zuvor müsse der Hausarrest noch mit der Überwachungszentrale abgestimmt werden. Wie Vorarlberger Medien berichteten, geht die Ex-Richterin einem geregelten Job in einer Arztpraxis nach. Für die Dauer des Hausarrests wird sie nach der Arbeit sofort in ihre Wohnung zurückkehren müssen.

Die 52-Jährige wurde dafür verurteilt, im Jahre 2005 am Bezirksgericht Dornbirn ein gefälschtes Testament in Auftrag gegeben zu haben, das ihre Mutter und ihre Tante begünstigt haben soll. Kornelia R. war die prominenteste Angeklagte im Skandal um Millionen-Betrügereien mit zahlreichen Testamenten am Bezirksgericht Dornbirn.

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