Ex-ÖSV Trainer Andi Evers wegen Geldwäsche vor Gericht

APA14539138 - 09092013 - SALZBURG - ÖSTERREICH: ZU APA 0109 SI - Der ehemalige ÖSV-Trainer und derzeitige Coach des US-Abfahrtsskiteams, Andreas Evers (r.), am Montag, 09. September 2013, vor Beginn des Prozesses wegen des Verdachts der Geldwäsche, am Landesgericht Salzburg. Dem 45-jährigen Salzburger aus Flachau (Pongau) wird vorgeworfen, er habe knapp 1,5 Mio. Euro, die seine frühere Lebensgefährtin veruntreut hatte, teilweise verwendet. APA-FOTO: Neumayr/MMV
Er soll knapp 1,5 Mio. Euro, die seine frühere Lebensgefährtin veruntreut hatte, „angelegt, verwaltet und teilweise verwendet“ haben.

Der Mann hatte schon einmal eine gesündere Gesichtsfarbe. „Da sitzt ein Mensch, bei dem es heute um sehr, sehr viel geht“, sagt dann auch sein Verteidiger Kurt Jelinek. Der Mann auf der Anklagebank heiß Andreas Evers. Den 45-Jährigen kennt man aus Sportberichten in Haube und Anorak; viele Jahre war er Trainer und Weggefährte von ÖSV-Star Hermann Maier, aus dessen Heimatort Flachau auch Evers stammt.

Am Montag erscheint der Salzburger im Sakko und statt Sportreportern warten Gerichtskiebitze. Evers muss sich wegen des Verdachts der Geldwäsche verantworten. Er soll zwischen 2004 und 2012 knapp 1,5 Millionen Euro, die seine Ex-Freundin veruntreut hatte, angelegt, verwaltet und teilweise verwendet haben. Evers damalige Lebensgefährtin hatte ihrem Arbeitgeber einen Schaden von 7,6 Millionen Euro zugefügt, dafür wurde sie 2009 zu vier Jahren Haft verurteilt. Wo große Teile des veruntreuten Geldes verschwunden waren, blieb ungeklärt. Bis zum Jahr 2011.

Von der „Ex“ belastet

Als die Freundin im Gefängnis erfuhr, dass Evers eine Neue hat, die von ihm ein Kind erwartet, packte sie aus. 670.000 seien in den 1,2 Millionen Euro teuren Neu- und Umbau seines Hauses in Flachau (inklusive Weinkeller, Sauna und Lift) geflossen. Weitere 300.000 Euro steckte er in zwei Lebensversicherungen, 500.000 Euro soll er in Liechtenstein veranlagt haben. Im Dezember 2012 wurde der jetzige Coach des US-Abfahrt-Skiteams verhaftet. „Ich bin mir meiner Schuld eh bewusst“, sagt Evers am Montag reumütig. Ansonsten bleibt der 45-Jährige wortkarg und ringt um Erklärungen. „Herr Evers, haben Sie nie nachgefragt, wo das viele Geld plötzlich hergekommen ist?“, will Richterin Gabriele Glatz wissen. „Da ist nicht viel gesprochen worden“, antwortet Evers. Glatz: „Und als plötzlich 500.000 Euro in bar da waren?“ Evers: „Damit habe ich mich nicht auseinandergesetzt, aber ich wusste, dass da etwas nicht rechtens ist.“ Der Prozess wurde vertagt, um zu klären, ob die Tat verjährt ist.

Evers war langjähriger Trainer des „Herminators“, beide stammen aus Flachau. Evers war 17 Jahre lang für den Österreichischen Skiverband (ÖSV) tätig. Im April 2012 hatte er seinen Wechsel zum USA-Team verkündet.

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