Erste Brände und Ernteausfälle durch die Hitze

(Symbolbild)
Bei Haslach in Oberösterreich brannte ein Waldstück, ein Lagerfeuer in der Steiermark hätte beinahe einen größeren Brand ausgelöst. Grillverbot in Wien.

Die aktuelle Hitzewelle hat bereits erste Flurbrände und Ernteausfälle in Oberösterreich bewirkt. Am meisten betroffen sind der Zentralraum, das Mühlviertel und der Bezirk Braunau.

Die Landespolizeidirektion berichtete von einem Waldbrand im Ausmaß von 100 Quadratmetern am Dienstagabend im Gemeindegebiet von Haslach im Bezirk Rohrbach. Die örtliche Feuerwehr rückte mit 50 Helfern und drei Tanklöschfahrzeugen aus und brachte ihn rasch unter Kontrolle. Verletzt oder gefährdet war niemand.

In Mauthausen im Bezirk Perg entdeckten Polizisten bei einer Streifenfahrt Dienstagnachmittag einen kleinräumigen Waldbrand nahe dem Bahnhof. Sie bekämpften ihn gleich mit einem Handfeuerlöscher aus ihrer Ausrüstung und alarmierten die Feuerwehr. Auch dieser Brand war rasch unter Kontrolle.

Der oberösterreichische Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) verglich die Niederschlagsmengen in den vergangenen 35 Tagen mit dem langjährigen Mittel. Das ergebe ein Minus von bis zu 71 Prozent in einzelnen Bezirken. Auch die bisherige Gesamtjahresniederschlagsmenge sei um bis zu 41 Prozent niedriger. Dadurch ruhe das Wachstum nahezu. Vor allem beim Winterweizen sei mit enormen regionalen Ertragseinbußen zu rechnen. Aber auch dem Grünland - somit der Rinderhaltung - und den Erdäpfeln mache die Situation zu schaffen. "Diese Dürre trifft unsere Bäuerinnen und Bauern an einem wunden Punkt. Die Fleisch- und Milchmärkte erholen sich gerade, nun ist der Ackerbau betroffen", schilderte er.

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Grillverbot in Wien

Die Stadt Wien hat per sofort ein Grillverbot für alle öffentlichen Plätze verhängt, wo das normalerweise erlaubt ist. Grund ist die Hitze und die damit einhergehende Dürre, die eine große Waldbrandgefahr beinhaltet. Mit dieser Maßnahme ist auch die Entzündung von Sonnwendfeuern untersagt. Das Verbot werde erst bei nachhaltigen Regenschauern aufgehoben, betonte die MA 49 in einer Aussendung.

"Es wäre unverantwortlich, bei dieser extremen Trockenperiode das Grillen weiter zu gestatten. Wir appellieren an die Bevölkerung, sich an dieses Verbot zu halten, um niemanden zu gefährden", sagte Forstdirektor Andreas Januskovecz. Konkret ist "das Rauchen, das Hantieren mit offenem Feuer und Licht sowie jegliches Feuerentzünden im Wald und dessen Gefährdungsbereich im Gebiet der Stadt Wien" verboten. Das Grillen in privaten Gärten außerhalb des Gefährdungsbereiches des Waldes ist gestattet. Die Stadt Wien mahnte aber angesichts der Hitze und der Trockenheit bei Grillen im Freien zu besonderer Vorsicht.

Die Grillplätze und Grillzonen im Donauinselbereich werden von der Abteilung Wiener Gewässer (MA 45) kontrolliert. Die Grillplätze in Wienerwald-nahen Gebieten des Forstbetriebs werden von Förstern der MA 49 streng kontrolliert, im Draschepark in Liesing achten Mitarbeiter der MA 42 auf die Einhaltung des Grillverbots. Überall unterstützen die Grillplatzmeister die Kontrollen.

Steiermark

Ein Lagerfeuer hätte nördlich von Graz bei Deutschfeistritz am Dienstagnachmittag beinahe einen größeren Waldbrand ausgelöst: Der rasche Einsatz von fünf Feuerwehren verhinderte laut Polizei eine großflächige Ausbreitung. Nachdem "Brand aus" gegeben worden war, entdeckten die Einsatzkräfte eine Feuerstelle, die mit Steinen abgedeckt worden war. Dort dürfte der Waldboden zu brennen begonnen haben.

Zeugen hatten gegen 16.00 Uhr im Bereich des Kugelsteins am Ausgang der Kletterroute "Ameisensteig" Rauch bemerkt und die Einsatzkräfte alarmiert. Die Feuerwehren Deutschfeistritz, Peggau, Frohnleiten, Semriach und Tulwitz standen mit mehreren Löschfahrzeugen im Einsatz. Zusätzlich sicherten Angehörige der Bergrettung Übelbach die Feuerwehrleute. Gegen 18.30 Uhr war trotz widriger Umstände - es handelte sich um steiles und unwegsames Gelände - das Feuer gelöscht.

Rund 400 Quadratmeter Waldboden und einige Bäume waren von den Flammen erfasst worden. Aufgrund der derzeitigen Trockenheit bestand durchaus Gefahr einer größeren Ausbreitung des Feuers, wie seitens der Polizei und Feuerwehr am Mittwoch betont wurde.

Osttirol

Die Bezirkshauptmannschaft des Tiroler Bezirks Lienz hat wegen der anhaltenden Trockenheit und Hitze eine Waldbrandverordnung erlassen. Darin wird das Entzünden von Feuer und das Rauchen in den Waldgebieten Osttirols verboten, teilte das Land Tirol am Mittwoch mit. Zudem wurde vor der "extremen Gefahr von Wiesen- und Waldbränden" landesweit gewarnt.

In Osttirol sei die Gefahr extrem hoch, hieß es. "Neben der anhaltenden Hitzewelle und der damit verbundenen Trockenheit ist bei uns im Bezirk die Situation mittlerweile so, dass viele kleine Gerinne und Bäche kein Wasser mehr führen und so im Falle eines Waldbrandes kein Löschwasser mehr zur Verfügung steht. Besondere Vorsicht ist jetzt bei den traditionellen Herz-Jesu-Feuern geboten. Allein der Funkenflug kann beim stark ausgetrockneten Waldboden ein Feuer entfachen", erklärte Bezirkshauptfrau Olga Reisner.

Deshalb habe sie für ihren Bezirk jetzt eine Waldbrandverordnung erlassen, die das Entzünden von Feuern im Wald und in dessen Gefährdungsbereich bis zur Entspannung der Situation gänzlich verbietet: "Ich appelliere an alle, sich an die Verordnung zu halten. Jeder soll sich der Gefahr bewusst sein und mit Feuer im Freien sehr vorsichtig umgehen", mahnte die Bezirkshauptfrau.

"Kaum Niederschläge, eine anhaltende Hitzewelle und ausgetrocknete Böden kennzeichnen die derzeitige Situation in unseren Wiesen- und Waldgebieten. Deshalb warne ich vor offenem Feuer in diesen Bereichen. Auch beim Grillen im Freien ist Vorsicht geboten", warnte auch der zuständige LHStv. Josef Geisler (ÖVP). Die angekündigten Gewitter würden nicht ausreichen, diese Lage wesentlich zu verbessern. Weitere wichtige Verhaltensregeln wären, keine brennenden oder glimmenden Gegenstände, wie zum Beispiel Zündhölzer oder Zigaretten, wegzuwerfen.

Die Feuerwehren befinden sich jedenfalls in Bereitschaft. "In jedem Bezirk gibt es speziell für die Waldbrandbekämpfung ausgebildete und ausgerüstete Feuerwehren. Zum Transport von Löschwasser wird bei Bedarf auf öffentliche und private Hubschrauber zurückgegriffen", sagte Landesfeuerwehrkommandant Peter Hölzl.

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