Eine Grenze, die nicht mehr trennt
Die zweisprachigen Ortstafeln, die Jahrzehnte die Beziehungen zwischen Kärnten und Slowenien trübten, regen heute kaum mehr jemanden auf. Mit dem am 1. April 2011 vom damaligen Staatssekretär Josef Ostermayer (SPÖ) und Ex-Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK, FPÖ) mit den Spitzenrepräsentanten der slowenischen Volksgruppe Valentin Inzko (Rat der Kärntner Slowenen), Marjan Sturm (Zentralverband slowenischer Organisationen) und Bernard Sadovnik (Gemeinschaft der Kärntner SlowenInnen) erzielten Kompromiss ist Normalität eingekehrt.
"Die Republik Slowenien schätzt es sehr, dass sich das Klima mit der sogenannten Lösung sehr verbessert hat", sagt Dragica Urtelj, Generalkonsulin in Klagenfurt, im KURIER-Gespräch. "Vor allem mit der neuen Landesregierung unter Peter Kaiser wurden die Kontakte intensiviert."
Über die größten Differenzen zwischen Kärnten und Slowenien befragt, sagt Urtelj: "Mich interessiert mehr, was verbindet und nicht, was trennt. In diesem Raum gibt es so viele Möglichkeiten für Synergieeffekte." Bestens funktioniere dies bereits bei Katastrophenschutz, Tourismus ("Ich nenne da den Wanderweg Alpe-Adria-Trial") und Landwirtschaft. "Da gibt es tolle Projekte bis hinunter auf die Ebene der Gemeinden."
Brückenbauer
Dabei ist die slowenische Volksgruppe als "Brückenbauer" für Urtelj logisch: "Minderheiten sind eine lebendige Einrichtung. Man muss das nur beim Suchen nach Lösungen beachten." Sie selbst pflegt ständigen Kontakt zu den drei Dachorganisationen, den Kultur-, Sport- und Wirtschaftsverbänden, berät sie auch in verschiedenen Fragen. "Ich schätze ihre umfangreichen Aktivitäten", sagt die studierte Juristin. "Es ist wirklich zu bewundern, wie unermüdliche diese Leute sind, was sie bewegen."
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