Donau Chemie droht mit Klage

HCB, Hexachlorbenzol, Görtschitztal. Landwirt Hans Erlacher aus Raffelsdorf
Umweltskandal: Altlasten "so schnell wie möglich" beseitigen.

Die Donau Chemie pocht auf den bestehenden Vertrag mit den Wietersdorfer Zementwerken zur Blaukalk-Verbrennung in Klein St. Paul im Kärntner Görtschitztal. Sollte er nicht erfüllt werden, droht der Vorstandsvorsitzende, Franz Geiger, mit "rechtlichen Konsequenzen." Wie berichtet, haben die Zementwerke der Donau Chemie mitgeteilt, dass man den Vertrag zur Verbrennung des mit Hexachlorbenzol (HCB) belasteten Blaukalks kündige. Das Land hat dem Unternehmen zuvor die Berechtigung zur Verwertung des Klärschlamms entzogen. 250.000 Tonnen Blaukalk lagern derzeit in Brückl.

Geiger hinterfragt die Rechtssicherheit der Wietersdorfer Vorgehensweise der. "Ich kann einen Vertrag, der nie erfüllt wurde, nicht einfach kündigen." Die Wietersdorfer hätten bei einer internationalen Ausschreibung zur Verwertung des Klärschlamms den Zuschlag erhalten. "Sie haben die Experten, sie haben die technischen Voraussetzungen und wir haben einen Vertrag. Warum die Wietersdorfer Werke den Blaukalk mit zu geringer Temperatur verbrannt haben, entzieht sich meiner Kenntnis."

"Rasche Beseitigung"

Zum Wohle der Umwelt müsse man die Altlasten in Brückl so rasch wie möglich beseitigen – und zwar in Klein St. Paul. "Sogar Greenpeace hat betont, es sei die sinnvollste Möglichkeit, die Altlast vor Ort zu verwerten. Wir können ja nicht Hunderttausende Tonnen Klärschlamm Hunderte Kilometer durch die Gegend kutschieren", sagt Geiger. Außerdem würde eine Neuausschreibung Monate dauern.

Sollte Wietersdorfer nicht einlenken, droht Geiger mit Klage: "Wir haben einen Anwalt beauftragt, die Sachlage zu klären. Wietersdorfer wird die Konsequenzen des im Raum stehenden Vertragsbruches tragen müssen."

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