"Don Juan" zockte Frauen ab und wurde als Brandstifter überführt

Der Schaden durch die Brände beträgt 70.000 Euro
25-jähriger Tiroler sitzt wegen Betrugs in Haft. Er soll in NÖ zehn Brandlegungen begangen haben.

Ein Monat lang sorgte ein Brandstifter im September in Wiener Neustadt (NÖ) für Verunsicherung bei der Bevölkerung. Der Unbekannte zündete willkürlich Müllsammelstellen und Container im dicht bewohnten Siedlungsgebiet an. Aus Angst vor einem Großbrand wurde die Bevölkerung aufgefordert, Mülltonnen und vor allem Altpapier nicht mehr vor den Häusern stehen zu lassen.

Brandermittlern des nö. Landeskriminalamts ist es nun gelungen, den mutmaßlich Verantwortlichen für die Brandserie auszuforschen. Der verdächtige Tiroler musste nicht festgenommen werden – er sitzt bereits in Haft. Der 25-jährige Armin S. hat mehrere Frauen im Stile eines "Don Juan" um die Finger gewickelt und ihnen viel Geld herausgelockt. Er wurde am Landesgericht Innsbruck deshalb wegen Betrugs zu 21 Haft Monaten verurteilt. Diese verbüßt er derzeit in der Justizanstalt Schwarzau am Steinfeld, nur wenige Kilometer von Wiener Neustadt entfernt. Dort bekam er am Montag überraschend von den Brandermittlern Besuch.

Hotels und Pensionen

Sie waren dem Tiroler auf die Schliche gekommen, weil er bei fast allen Brandereignissen in der Nähe der Tatorte war. "Wir haben herausgefunden, dass er jedes Mal, wenn ein Feuer gelegt wurde, in einem Beherbergungsbetrieb in Wiener Neustadt geschlafen hat", erklärt Chef-Brandermittler Erich Rosenbaum.

Zwei Mal hat Armin Sch. sogar selbst die Feuerwehr verständigt und so getan, als ob er versucht hat, das Feuer zu löschen. "Er täuschte auch eine Rauchgasvergiftung vor und wurde vom Roten Kreuz deshalb behandelt", sagt Rosenbaum.

Der 25-Jährige gab die Brandstiftungen schließlich zu. Seinen Aussagen nach war er dabei immer stark betrunken. Was ihn von Tirol nach Wiener Neustadt verschlug, waren die Bekanntschaften zu einigen Frauen. Diesen Damen hatte der Arbeitslose auch Geld herausgelockt. Er erschlich sich ihr Vertrauen, worauf sie im bereitwillig Geld borgten, dass sie freilich nie wieder sahen.

Dem 25-Jährigen droht nun eine weitere Anklage. Der offene Vollzug, den er derzeit genießt, dürfte damit vorüber sein.

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