Diebsbande verursachte über eine Million Euro Schaden

Täter wurden nach einem Coup geschnappt
Polnische Einbecher sollen 28 Delikte zwischen NÖ und Salzburg begangen haben.

Ermittler mehrerer Landeskriminalämter haben eine polnische Einbrecherbande, die 28 Delikte in Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg und der Steiermark verübt und dabei mehr als eine Million Euro Schaden angerichtet hat, ausgehoben. Einmal versuchten die Täter sogar, einen Bankomaten zu stehlen, scheiterten aber. Drei Verdächtige sind in U-Haft, nach einem vierten wird noch gesucht.

Im April des Vorjahres erwischten Polizisten in Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) drei Männer bei einem Wohnhauseinbruch auf frischer Tat und nahmen sie fest. Bald stellte sich heraus, dass die Polen im Alter von 34, 32 und 24 Jahren noch wesentlich mehr auf dem Kerbholz hatten, berichtete die Pressestelle der oberösterreichischen Polizei am Montag. Ermittler mehrerer Landeskriminalämter wurden aktiv.

Festgenommene

Gemeinsam mit einem 37-jährigen Landsmann haben die drei Festgenommenen zwischen Mai 2015 und April 2016 insgesamt 28 Einbrüche begangen. Meist reisten sie dafür von Polen extra an, zwischenzeitlich hatten sie aber auch ein Quartier in Wien, schilderte Chefinspektor Rudolf Frühwirth vom LKA OÖ. Die bevorzugten Ziele der Gruppe waren Firmen und Wohnhäuser sowie Lkw, in deren Containeraufbauten sie pro Coup bis zu 1.000 Paketsendungen aufschnitten und nach verwertbarer Beute - hauptsächlich Tablets und Mobiltelefone - durchsuchten.

Auf großen Parkplätzen wurden aus Autos serienweise Airbags, teilweise samt den Lenkrädern, gestohlen. Dabei entstand extrem hoher Schaden: Bei einer Firma in Salzburg sowie bei einer in Oberösterreich wurde er mit jeweils mehreren Hunderttausend Euro beziffert. Die Beute wurde zumindest teilweise von Polen nach China verkauft und verschickt. Mehrere Airbags von dem Coup in Oberösterreich fing die Polizei auf dem Postweg ab.

Bandenmitglieder

Im März 2016 entwendeten drei der vier Bandenmitglieder in Vösendorf (Bezirk Mödling) einen Transporter und versuchten damit einige Tage später einen Bankomaten aus dem Foyer eines Lebensmittelgeschäfts in Himberg (Bezirk Bruck an der Leitha) zu stehlen. Sie rissen den Geldautomaten mit einer an dem Fahrzeug befestigten Eisenkette aus der Verankerung. Weil sie dabei den Alarm auslösten und eine Streife sehr rasch am Tatort eintraf, mussten sie allerdings ohne Beute flüchten.

Laut Ermittlern dürfte die Bande bereits wesentlich länger aktiv sein, denn ihr konnte auch ein Einbruch in Niedersachsen in Deutschland aus dem Jahr 2013 zugeordnet werden. Die drei Festgenommenen sitzen derzeit in der Justizanstalt Linz in Untersuchungshaft und sind teilweise geständig. Der vierte Mann ist namentlich bekannt, aber noch nicht gefasst.

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