Den Bezirken hat es 13 geschlagen

OFFLINEURLAUB Kein Handy, kein Internet, kein TV, kein Radio: Was für viele nach harter Strafe klingt, bieten 13 steirische Betriebe als Aus-Zeit-Package. Einige Häuser sind so entlegen oder haben so dicke Mauern, dass gar kein Empfang möglich ist, andere bieten Kommunikationssüchtigen nach Bedarf Auszeiten von der Aus-Zeit. Beispiele: "Weiberhof", Österreichs einziger Ferienhof nur für Frauen in Großklein (südsteirisches Weinland): 3 N/F mit Bogenschießen oder Malkurs 180 €; Biobauernhof & Mostothek Weissenbacher in Allerheiligen im Mürztal: 2N/F mit Wanderung und Jause ab 245 €.www.steiermark.com/offline-urlaub
Neue Namen, neue Autokennzeichen: Sechs Bezirke wurden nun zu dreien zusammengelegt.

Die deutlichsten Veränderungen sind frühestens ab Sommer zu sehen: Ab 1. Juli werden die neuen Nummerntafeln mit „SO“ und „HF“ ausgegeben, auch wenn sechs steirische Bezirke schon mit Jahresbeginn zu dreien zusammengelegt wurden. „BM“ am Kennzeichen ist zwar bekannt, doch ab Juli bedeutet es nicht mehr Bruck an der Mur, sondern Bruck-Mürzzuschlag.

Gestern war der erste Amtstag in den fusionierten Bezirkshauptmannschaften Bruck-Mürzzuschlag, Hartberg-Fürstenfeld und Südoststeiermark: Aus Feldbach und Radkersburg hätte eigentlich „Vulkanland“ werden sollen. Doch was bei einer Tourismusmarke in Ordnung ist, fanden erboste Bürger als neuen Namen für ihren Bezirk überhaupt nicht passend.

Problemloser Start

Viel reibungsloser als die Namensgebung verlief der Start in den zusammengelegten Behörden, berichten deren Chefs. Gabriele Budiman, Bezirkshauptfrau von Bruck-Mürzzuschlag, sitzt nun statt im Büro in Mürzzuschlag in Bruck an der Mur. „Ein bisschen ungewohnt war es schon“, sagt sie und schmunzelt. „Ich wohne ja genau in der Mitte. Jetzt muss ich von daheim weg in die andere Richtung zur Arbeit fahren.“

Ihr altes Büro wird die Juristin dennoch nicht aufgeben, denn wie auch in den anderen beiden Bezirken bleiben beide Amtshäuser offen. „Das ist das Zwei-Standorte-Modell, für den Bürger ändert sich wenig“, betont Budiman. „In beiden Häusern läuft der Parteienverkehr, in beiden gibt es Führerscheine, Jagdkarten und so weiter.“ Sie selbst und die Referatsleiter werden aber pendeln.

„Es läuft sehr gut“, freut sich auch Max Wiesenhofer, Bezirkschef von Hartberg-Fürstenfeld. Er war sicherheitshalber bereits vor sieben Uhr Früh im Büro. „Aber es läuft wie immer.“

Sein Kollege Alexander Majcan von Südoststeiermark berichtet, dass die Kfz-Anmeldestelle regelrecht gestürmt wurde: 150 Anmeldungen für Wunschkennzeichen mit „SO“ am Beginn lägen bereits vor. Gabi und Harald Kohlfürst waren unter jenen, die sich für so ein Wunschkennzeichen anstellten. „Mit dem neuen Namen sind wir zufrieden“, betont das Ehepaar. „In der Behörde sind alle gleich wie immer freundlich – egal, ob die BH Feldbach oder BH Südoststeiermark heißt.“

Einsparungen

Somit hat die Steiermark Graz mitgerechnet ab sofort nur noch 13 statt 17 Bezirke. Bereits vor einem Jahr wurden Judenburg und Knittelfeld zu Murtal verschmolzen. Dieser Teil der Verwaltungsreform von SPÖ und ÖVP soll bis Ende 2015 100 Jobs in den Behörden sparen, längerfristig sechs bis neun Millionen Euro an Kosten pro Jahr, unter anderem wegen weniger Leitungspersonal. Die Bezirksreform ist damit abgeschlossen, weiter Fusionen sind in der laufenden Legislaturperiode nicht geplant.

Den Bezirken hat es 13 geschlagen

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