Dem Siegerprojekt fehlt noch die kleidende Hülle

Die Form des 50 Millionen Euro teuren Kulturbaus im Herzen Innsbrucks steht fest. Über die Gestaltung der Fassade muss noch diskutiert werden.
Das Haus der Musik wird ein massiver Einschnitt ins Stadtbild von Innsbruck. Ein Tiroler Architekt bekam den Zuschlag für den Prestigebau.

Der Entwurf kursierte schon seit Tagen im Netz. Am Montag wurde die Katze offiziell aus dem Sack gelassen. Der Innsbrucker Architekt Erich Strolz darf in seiner Heimatstadt ein Projekt realisieren, um das es eine jahrelanges politisches Gezerre gegeben hat. Ende 2013 konnten sich Bund, Land und Stadt auf die Finanzierung des rund 50 Millionen Euro teuren "Hauses der Musik" einigen. "Es muss national und international eine besondere Aufmerksamkeit bekommen", wünschte sich Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bei der Präsentation des Entwurfs von Erich Strolz, der als Sieger aus einem Architektenwettbewerb mit 126 Einreichungen hervorgegangen ist.

Einstimmig hat sich die Fachjury für den Baukörper des Tirolers entschieden, der den wichtigsten Musikinstitutionen der Landeshauptstadt ein gemeinsames Dach über dem Kopf geben soll. Bis zur geplanten Fertigstellung 2018 sind aber durchaus noch heiße Diskussionen zu erwarten. Denn die erste Visualisierung der Fassadengestaltung stieß nicht auf Wohlwollen. Man sei noch in der "Vorentwurfsphase" hieß es dazu gestern.

Sensible Umgebung

Die Außenansicht muss also erst noch gefunden werden. Und das bei einem Projekt auf einem Areal, das Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) selbst als einen der "wichtigsten bebaubaren innerstädtischen Plätze" bezeichnete. Immerhin entsteht das "Haus der Musik" in Nachbarschaft zu Hofburg und Landestheater.

Die Stadtchefin befürchtet jedenfalls keine Querelen: "Ich halte diese Diskussion für untergeordnet." Das gekürte Projekt sei "punktgenau das richtige". Vergleiche mit dem Kaufhaus Tyrol in der Maria-Theresien-Straße seien nicht angebracht. Die Fassade des Einkaufszentrums in Innsbrucks Prachtstraße hatte vor dessen Bau 2010 für massive Auseinandersetzungen gesorgt, die unter anderem von der Sorge um den Ensemble-Schutz getrieben waren.

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