Zigarettenqualm hält wieder Einzug
Raucher- oder Nichtraucherlokal – das ist in Österreich die Frage. Die Uhr tickt, weil im Mai 2018 ein generelles Rauchverbot in Kraft treten wird. In der Zwischenzeit haben allerdings zahlreiche Gastronomen ihr "Experiment Rauchverbot" für beendet erklärt und lassen aufgrund der Umsatzeinbußen das Qualmen wieder zu.
Konkurrenz-Situation
"Tritt das generelle Rauchverbot in Kraft, wird diese Konkurrenz-Situation zwischen Raucher- und Nichtraucherwirte abgestellt. Die Rahmenbedingungen sind dann für alle gleich", sagt Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser. "Ich hätte mir eine noch kürzere Übergangsfrist als bis Mai 2018 gewünscht."
Für den Gastro-Obmann der Bundeswirtschaftskammer, Mario Pulker ist das eine Schutzbehauptung: "Es wird ab Mai 2018 ein Wirtesterben geben. Fünf bis acht Prozent der Gastronomiebetriebe werden für immer schließen. Das trifft vor allem den ländlichen Bereich und die Stadtränder. Dadurch werden Tausende ihren Job verlieren."
Die Umsätze im "Goldenen Dachl" haben sich nach Einführung des Rauchverbots relativ stabil gehalten, berichtet Cammerlander. "Aber hier haben wir auch ein älteres Publikum, bei dem das Rauchen vielleicht nicht so ein Thema ist", sagt der Gastronom.
Eine Rückkehr zum Rauch schließt er aus. Denn dafür müsste der Wirt wieder eine Schiebetüre für rund 7000 Euro einbauen lassen.
18.4. 2007 Ministerin Kdolsky und Gastro-Obmann Hinterleitner kündigen eine gesetzliche Trennung der Raucherräume an.
1.1. 2009 Mit dem Tabakgesetz tritt ein grundsätzliches Rauchverbot in Lokalen ein. Ausnahmen gibt es für getrennte Raucherzimmer und Gaststätten unter 50 Quadratmeter.
30.6. 2010 Die Übergangsfrist endet. Rauch-Sheriffs werden aktiv.
13.1. 2015 SPÖ und ÖVP einigen sich auf ein generelles Rauchverbot, im Mai 2018 tritt es in Kraft.
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