Container und Kasernen für Flüchtlinge

Das Innenministerium will die Martinek-Kaserne für 900 Flüchtlinge öffnen, in Baden schließt man das aus
Quartiersuche: Länder kündigen Plätze an, kurzfristige Lösungen werden aber schwierig.

Ein Holzmodul-Haus für 100 Menschen in Innsbruck ist der neueste Beitrag zur Herbergssuche für Asylwerber. Auf den bis 6. Jänner erwarteten zusätzlichen Bedarf von 2500 Betten wird sich das aber ebenso wenig auswirken wie die Adaption eines Innsbrucker Internatsgebäudes, mit dem die Tiroler Landesregierung einen "langfristigen und nachhaltigen Beitrag zur Flüchtlingsbetreuung" leisten will. Die Maßnahmen um rund vier Millionen Euro werden erst im Laufe des Jahres 2015 umgesetzt.

Bereits ab Mitte Jänner sollen in OÖ zusätzliche Betreuungsplätze in Form von Notbetten in bestehenden Einrichtungen und Wohncontainern zur Verfügung zu stehen, kündigte Soziallandesrätin Gertraud Jahn (SPÖ) an.

Noch schneller geht es in der Steiermark, wo man seit gestern die Asyl-Quote erfüllt und zusätzliche 500 Plätze in den kommenden drei Wochen schaffen will. Dafür mahnt Landesvize Siegfried Schrittwieser (SPÖ) das Versprechen der Innenministerin ein, das Quartier in Spital am Semmering zu schließen. "Dazu muss gewährleistet sein, dass die Quote auch ohne die 200 Personen vom Semmering erfüllt ist", sagt Ministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck.

Im Ministerium setzt man vor allem auf die Kasernen: Die Riedenburg-Kaserne in Salzburg wurde gestern inspiziert. Nach kleineren Umbauten könnte sie von 100 Asylwerbern bezogen werden. Aus dem oberösterreichischen Freistadt kamen schon am Montag positive Signale.

Weiterhin umstritten ist die Martinek-Kaserne in NÖ. Mit 900 potenziellen Plätzen macht die zum Verkauf stehende Kaserne in Baden drei Viertel der vom Verteidigungsminister in Aussicht gestellten 1200 Plätze aus. Bürgermeister Kurt Staska (ÖVP) sagte am Dienstag: "Es wird keine Umwidmung geben."

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