Busunglück in Thüringen: Österreichischer Chauffeur angeklagt

Bei dem Unfall im Oktober 2015 war ein Kind ums Leben gekommen.

Knapp fünf Monate nach einem Busunglück in Thüringen mit einem Toten und 15 Schwerverletzten ist gegen den aus Niederösterreich stammenden Fahrer Anklage erhoben worden. Dem 36-Jährigen wird fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung in 64 Fällen vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft Erfurt am Dienstag mit.

Der in Österreich zugelassene Reisebus war am 30. Oktober 2015 auf der Autobahn A4 nahe Erfurt an einer Böschung umgestürzt. Ein vierjähriger Bub starb. Die anderen 64 Businsassen, darunter 59 Jugendliche, wurden zum Teil schwer verletzt. Die Kinder und ihre Begleiter stammten aus Sachsen und waren auf dem Rückweg von einer Sprachreise nach Großbritannien.

Überholmanöver

Laut Anklage soll der Busfahrer in der langgezogenen Rechtskurve einen Lastkraftwagen mit überhöhter Geschwindigkeit überholt haben. Nach dem Überholen sei er rechts von der Fahrbahn abgekommen, in die unbefestigte Böschung geraten und auf die Seite gekippt.

Fahrer vermutlich abgelenkt

Aus einem Gutachten ergibt sich der Staatsanwaltschaft zufolge, dass der Fahrer längerfristig, mindestens aber sechs Sekunden, abgelenkt gewesen sein könnte.

Der Fahrer selbst hat nach eigenen Angaben keine Erinnerung an den Unfall. Das oberösterreichische Busunternehmen Krautgartner hatte den Chauffeur für die Dauer der Ermittlungen beurlaubt.

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