Brennertunnel: Verkehrsminister Leichtfried vertraut auf deutsche Zusagen

Der Brenner Basis Tunnel soll 2026 in Betrieb gehen
Die vom deutschen Verkehrsminister angekündigten Verzögerung beim Bau von Zulaufstrecken, bereitet seinem österreichischen Amtskollegen keine Sorgen.

Der Bau der bayerischen Zulaufstrecken für den Brenner Basis Tunnel (BBT) wird sich, wie berichtet, um Jahre verzögern. Die Arbeiten werden frühestens in 20 Jahren beginnen, hatte Deutschlands Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Montag verkündet. Der BBT soll freilich schon 2026 in Betrieb gehen.

Im Büro von Österreichs Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) gibt man sich betont gelassen. Das war man auch schon, als der Rechnungshof vor einem Monat kritisiert hatte, dass die Zulaufstrecken nur schleppend vorangetrieben werden und es diesbezüglich keine rechtlich bindenden Vereinbarungen gibt. Man verwies auf KURIER-Anfrage auf politische Zusagen der Partnerstaaten: "Wie bei anderen europaweiten Projekten, die auf die gleiche Weise vereinbart waren, gehen wir von eine positiven Umsetzung aus."

Auch nach Dobrindts Ankündigung geht man im Verkehrsministerium davon aus, dass "Deutschland an den Zulaufstrecken wie geplant festhält." Der Tiroler SPÖ-Landtagsabgeordnete Georg Dornauer zeigte sich am Mittwoch weniger entspannt: "Wir dürfen keine Zeit verlieren. Ein verzögerter Baubeginn der Zulaufstrecke im bayerischen Inntal wäre fatal." Er erwarte sich volle Unterstützung von Leichtfried.

Der Rechnungshof befürchtet, dass bei Verzögerungen beim Ausbau der Gleiskapazitäten der BBT nicht von Anfang an effektiv betrieben werden kann. Hierzu hieß es aus dem Verkehrsministerium: "Es war nie geplant, dass die neuen Zu- und Ablaufstrecken gleichzeitig mit der Inbetriebnahme des Brennerbasistunnels fertiggestellt werden."

Für deren Fertigstellung sei ein Zeitraum zwischen fünf und zehn Jahre nach Inbetriebnahme geplant. Darf den Ankündigungen von Dobrindt geglaubt werden, beginnt nun allerdings der Bau der bayerischen Zulaufstrecken frühestens zehn Jahre nach Fertigstellung des BBT.

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