Bereitschaft: Mediziner dringend gesucht

Bereitschaft: Mediziner dringend gesucht
Notdienst: Ab Jänner gibt es 36 Sprengel mit Hausärzten, ein "Telefondoc" erteilt erste Ratschläge.

Kärnten klagt auf allen Ebenen über fehlende Mediziner: Der Ärztemangel trifft nicht nur die Krankenhäuser, auch der neu organisierte hausärztliche Bereitschaftsdienst sucht händeringend nach Fachkräften. Bekanntlich folgt Kärnten mit 2. Jänner 2015 dem Vorbild Niederösterreichs und organisiert 36 Sprengel, in denen wochentags jeweils ein Arzt für Hausbesuche verfügbar sein wird. Vorgeschalten wird unter der Telefonnummer 141 eine Art "Telefondoc", der als erste Anlaufstelle Ratschläge erteilt.

"Bei Schulungen haben sich rund 70 Mediziner als Visitenärzte angemeldet und 20 als Telefondoc", sagt Klaus Mitterdorfer, stellvertretender Direktor der Ärztekammer Kärnten. Schätzungen zufolge sind für eine flächendeckende Versorgung Kärntens jedoch doppelt so viele Ärzte erforderlich. Die Vorgabe lautet, dass innerhalb von 90 Minuten jeder Patient im Sprengel erreicht werden soll.

Abgewickelt wird der ärztliche Bereitschaftsdienst vom Roten Kreuz. Präsident Peter Ambrozy ist zuversichtlich, dass sich weitere Mediziner zum Bereitschaftsdienst melden werden. "Derzeit finden in sämtlichen Bezirken Informationsveranstaltungen statt", erklärt er.

Halbjahres-Plan

Nächste Woche wird eine Internetseite freigeschaltet, auf der sich die Ärzte für die Nachtbereitschaftsdienste anmelden können, ein Sechs-Monats-Plan ist vorgesehen. Ab 2. Jänner wird sich zeigen, ob das System im ganzen Land funktioniert und Hausbesuche in der Nacht auch unter der Woche noch möglich sein werden.

Der Bereitschaftsdienst wird übrigens für Wahlärzte und Krankenhausärzte geöffnet. Außerdem erhöht sich die Dienstpauschale von 188 auf 195 Euro. Die Ärzte sollen künftig ihre gefahrenen Kilometer mit der Gebietskrankenkasse abrechnen können. Bisher gab es nur eine Pauschale.

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