Bei zehnter Brandstiftung gefasst
Plastikmüll, Bauschutt, alte Möbel und Matratzen gingen in Flammen auf: Seit Mitte März gab es zehn Mal Feueralarm in einem Wohnhaus im Salzburger Stadtteil Gnigl. Zuletzt rückte die Feuerwehr Donnerstag aus, da brannte es im Stiegenhaus.
Mit der Feuerwehr kam aber auch die Polizei: Sie nahm eine Frau fest, die die Brände gelegt haben soll. Die 40-Jährige ist laut Ermittlern allerdings nur zum jüngsten Fall geständig, von dem es Videomaterial gibt: Das Gebäude wurde von der Polizei überwacht, da die Beamten Brandstiftung vermuteten.
Die Verdächtige wurde in die Justizanstalt Salzburg eingeliefert, bestätigte die Polizei gestern einen entsprechenden Bericht der Salzburger Nachrichten.
Über Motiv und Ablauf gaben die Behörden gestern aus "ermittlungstaktischen Gründen" nur wenig preis. Die 40-Jährige soll jedenfalls bis vor Kurzem selbst in dem Gebäude gewohnt und noch Schlüssel besessen haben: So soll sie Zugang zu leeren Zimmern, aber auch zum Keller und Dachgeschoß gehabt haben.
In dem Haus werden vorwiegend einzelne Zimmer vermietet, zurzeit sind sechs von zehn vergeben. Als die Brandserie in der Nacht zum 18. März begann, vermuteten Nachbarn deshalb einen möglichen Racheakt am Eigentümer des Hauses oder einem Mitbewohner. Das wurde von der Polizei allerdings nicht bestätigt. Weil der mutmaßliche Brandstifter aber nur an nicht öffentlich zugänglich Stellen des Hauses zuschlug, konzentrierte sich die Polizei bei den Ermittlungen auf das Umfeld der Bewohner. Verletzt wurde bei den Bränden niemand, vier Mal konnte die Mieter auch gleich selbst löschen.
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