Bei Landesfeier werden neue Töne angestimmt

Blick zurück und nach vorne. Bei der Feier im Landhaushof wird eine Versöhnungshymne angestimmt.
Versöhnungshymne "Kärnten Koroska" wird bei Gedenkfeier intoniert.

Anders als bisher" – nach diesem Motto liefen die Gedenkfeierlichkeiten an den 10. Oktober 1920 bereits im Vorjahr ab. Und dieser Spagat zwischen einem traditionellen Rückbesinnen an den Abwehrkampf und die Volksabstimmung von 1920, bei der sich die Kärntner für den Verbleib bei Österreich entschieden, und dem Überwinden jahrzehntelanger Konflikte, steht auch am Freitag im Fokus.

Am Donnerstag fand am Stadtfriedhof in Völkermarkt das erste gemeinsame Opfergedenken der Traditionsverbände Österreichs und Sloweniens statt. "Wenn das Gemeinsame vor das Trennende gestellt wird, ist das eine Voraussetzung für die Versöhnung", würdigte die Präsidentin des Bundesrats, Ana Blatnik, das Engagement der Konsensgruppen.

Die Versöhnung ist auch am Freitag in Klagenfurt zentrales Thema: am Friedhof Annabichl wird um 9.30 Uhr der Abwehrkämpfer gedacht. Im Landhaushof werden danach neue Töne angestimmt. Intoniert wird eine Versöhnungshymne "Kärnten Koroska"; der slowenisch-deutschsprachige Chor Gallus gestaltet die Feier.

Der Kärntner-Anzug

"Die Zweisprachigkeit ist eine wichtige Intention. Gedenken darf nie einseitig sein", sagt Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Im Vorjahr sorgte er bei seiner 10.-Oktober-Premiere für Diskussionsstoff, weil er im Gegensatz zu seinen Vorgängern einen "Tabubruch" (so der Vorwurf) beging und keinen Kärntner-Anzug trug. Das wird heuer nicht anders sein. "Ich trage Kärnten in meinem Herzen", sagte Kaiser zum KURIER. Im Gegensatz zu 2013 wird allerdings diesmal die erste UND die vierte Strophe der Landeshymne angestimmt. In Letzterer wird der Abwehrkampf in martialischer Manier beschrieben ("Wo man mit Blut die Grenze schrieb").

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