Bagger und Schutzanzug gegen "Poison Ivy"

Johannes M. entdeckte den Gift-Efeu in seinem Garten
Giftige Pflanze ist auf Grazer Privatgrundstück aufgetaucht, das ist ihr erster Nachweis in Österreich.

Als Johannes M. vor drei Jahren einen Zaun in seinem Garten errichtete, bekam er danach einen juckenden Ausschlag an den Händen. "Ich habe der Eibe die Schuld gegeben, die steht daneben", erinnert sich der Grazer.

Doch er dürfte damals schon jener Pflanze zu nahe gekommen sein, die nun im Grazer Magistrat und bei Botanikern für helle Aufregung sorgt: Giftsumach oder Giftefeu, besser bekannt unter seinem englischen Namen "Posion Ivy", hat sich im Garten des Grazers beim Plabutsch eingenistet. Es ist das erste Mal, das die Giftpflanze aus Nordamerika in Österreich nachgewiesen wurde.

Für M.s Töchter eine schmerzhafte Erfahrung: Sie gerieten beim Spielen in die Nähe der Pflanze. Die Haut der Mädchen reagierte prompt und heftig – sie juckte und schwoll an. Anfangs war nicht klar, was die Kinder da abbekommen haben, schildert Johannes M. "Sie haben die Symptome gleichzeitig bekommen, es konnte also keine Allergie sein. Wir haben dann nach dem Ausschlussverfahren gearbeitet und festgestellt, das muss eine Pflanze gewesen sein."

Seine Frau durchforstete entsprechende Seiten im Internet; schließlich stießen die Grazer auf "Poison Ivy". Das sah aus wie das fremde Gewächs, auch die schmerzhaften Folgen der Berührung passten zu den Beschreibungen. Vor Kurzem bestätigten Experten: Es handelt sich tatsächlich um "Poison Ivy". Wer der Pflanze zu nahe kommt, reagiert allergisch.

Toxischer Rauch

Seit der Fall bekannt wurde, herrscht Alarmstimmung im Rathaus. Denn der Gift-Efeu hat es in sich: Er ist so giftig, dass beim Verbrennen auch der Ruß toxisch sein dürfte. Einfach ausreißen ist auch nicht möglich, denn da könnten Reste bleiben und munter weiterwuchern. Also rückt kommende Woche die Zivilschutzabteilung der Stadt Graz an: Männer in Schutzanzügen baggern nicht nur die Pflanze aus, sondern heben gleich den gesamten umliegenden Bereich mit aus. Danach wird überlegt, wie "Posion Ivy" entsorgt wird, sagt Wolfgang Hübel vom Magistrat. In der Fachliteratur gibt es Empfehlungen: So sollte das Gewächs in Folie eingewickelt und drei Meter tief in der Erde vergraben werden.

Offen ist jetzt noch die Frage, wie und wann "Poison Ivy" nach Graz gelangen konnte. Das lässt nichts Gutes vermuten: Experten zufolge könnte sie sich längst im betroffenen Stadtgebiet verbreitet haben.

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