Babyklappe: Neugeborenes tot

Drei Krankenhäuser in Kärnten bieten Babyklappen an
Das Mädchen wurde nur sechs Tage alt, Staatsanwaltschaft Klagenfurt ermittelt.

Am 24. Juli ist, wie jetzt bekannt wurde, ein Neugeborenes im Klinikum Klagenfurt verstorben. Das Mädchen war am 18. Juli in Wolfsberg in einer Babyklappe abgegeben und daraufhin aufgrund seines lebensgefährlichen Gesundheitszustandes zur Behandlung in die Landeshauptstadt verlegt worden.

KURIER-Informationen, wonach das Baby mit schweren Behinderungen auf die Welt gekommen war, wollten weder das Klinikum noch die Staatsanwaltschaft Klagenfurt bestätigen. Letztere hat eine Obduktion in Auftrag gegeben; das Gutachten der Klagenfurter Gerichtsmedizin liege noch nicht vor, heißt es.

Die Eltern des Säuglings haben sich nie gemeldet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen gegen die Mutter wegen Paragraf 79 StGB, "Tötung eines Kindes bei der Geburt". "Es ist nicht auszuschließen, dass der Tod des Kindes im Zusammenhang mit der Kindesweglegung steht", sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Markus Kitz. Eine Mutter, die das Kind während der Geburt oder solange sie noch unter der Einwirkung des Geburtsvorgangs steht, tötet, ist laut Gesetz mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren zu bestrafen.

Feuerbestattung

Das tote Neugeborene wird heute, Freitag, um 13 Uhr am Friedhof Klagenfurt bestattet. Die Kosten übernimmt, wie in solchen Fällen vorgeschrieben, die Stadt. "Es wird eine Feuerbestattung durchgeführt, die Urne wird in einer Kapellengruft, die für derartige Fälle vorgesehen ist, beigesetzt", berichtet der Leiter der Klagenfurter Friedhofsverwaltung, Hans Jürgen Melcher.

Für Frauen in ausweglosen Situationen wird in Kärnten die Möglichkeit der anonymen Geburt im Klinikum Klagenfurt, im LKH Villach, im Krankenhaus St. Veit sowie im LKH Wolfsberg geboten. In Klagenfurt, Wolfsberg und St. Veit stehen auch Babyklappen zur Verfügung. Das Neugeborene kann bei diesen Einrichtungen durch ein Fenster in ein Wärmebett gelegt werden. Sobald die Klappe geschlossen ist, wird über einen elektronischen Alarm Hilfe herbeigerufen.

Zweiter Fall

Zwei Mal wurde dieses Angebot der Kärntner Krankenanstalten heuer von Eltern wahrgenommen. Im Fall des Mädchens aus Wolfsberg konnte das Leben des Neugeborenen nicht gerettet werden; das Neugeborene wurde nur sechs Tage alt.

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