"Autorin" unter Betrugsverdacht: Hunderttausende Euro Schaden

Die Frau wird verdächtigt, wertvolle Teppiche nie bezahlt zu haben (Symbolbild)
Mehrfach vorbestrafte 46-Jährige soll unter anderem Teppichhändler um 280.000 Euro gebracht haben.

Aus einer Verurteilung zu einer unbedingten Haftstrafe im Sommer 2015 wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs hat eine 46-jährige Salzburgerin offenbar nichts gelernt: Die einschlägig vorbestrafte Theresia W. soll in Österreich und Deutschland gleich für mehrere Betrugsfälle verantwortlich sein, berichtet der Tölzer Kurier.

Demnach hatte sich die Frau mit ihrem 61-jährigen Mann und drei Kindern in einer Wohnung im bayerischen Reichersbeuern, einer Nachbargemeinde von Bad Tölz, einquartiert. Dort klickten für sie am 13. Dezember die Handschellen, nachdem sie von den österreichischen Behörden mit internationalem Haftbefehl gesucht worden war. Seither sitzt sie in der Justizvollzugsanstalt München. "Mit 26. Dezember wurde uns das berichtet. Wir warten derzeit noch auf die Auslieferung", sagt Barbara Fischer, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Salzburg.

Dem Haftbefehl zugrunde liegen laut Auskunft der Staatsanwaltschaft neuerliche Betrugsdelikte. Theresia W. soll im Mai bei einem Händler in der Stadt Salzburg Teppiche im Wert von rund 280.000 Euro erschlichen haben. Der Gesamtschaden beläuft sich laut Fischer jedenfalls auf mehr als 300.000 Euro. Wie es der Frau gelungen ist, an die Teppiche zu kommen, hat der betroffene Händler gegenüber dem KURIER unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht verraten – er wolle keine Anleitung zum Betrug geben. Die 46-Jährige soll jedenfalls mit gefälschten Dokumenten ihre Zahlungsfähigkeit vorgetäuscht haben, sagt Staatsanwältin Fischer.

Viele weitere Fälle

Damit nicht genug. "Im Zuge der Festnahme ist bekannt geworden, dass sie sich unter falschen Personalien eingemietet hat", sagt Andreas Loeffler von der Polizeiinspektion Bad Tölz. Die Miete für die Wohnung wollte die Frau offenbar niemals begleichen – die Polizei in Bad Tölz schätzt den Schaden in diesem Fall auf rund 12.000 Euro.

Davor soll sich die Frau auf der Nordseeinsel Sylt als Autorin ausgegeben haben und einen Computerhändler und drei ihrer Vermieter um rund 40.000 Euro betrogen haben, berichtet der Tölzer Kurier weiter. "Sie hat sich als Autorin vorgestellt, sagte, sie arbeite an einem Buch, das ab März auch verfilmt werde", zitiert die Zeitung den geschädigten Händler. Laut der Staatsanwaltschaft Salzburg stammt die Frau aus dem Pongau. Die 46-Jährige ist mehrfach einschlägig vorbestraft.

Die Frau ist Anfang Juli 2015 in Salzburg bereits wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs vor Gericht gestanden. Ihr wurde damals vorgeworfen, mit ihrem zweiten Ehemann und zwei Kindern aus erster Ehe ein Luxusauto um 300.000 Euro bestellt und nicht bezahlt zu haben. Auch teure Möbel, Grundstücke und Immobilien soll das Ehepaar auf dieselbe Art und Weise erschwindelt haben. Außerdem gaukelte die Frau vor, dass ihr Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz 250 Millionen Euro geschenkt hätte.

Vor Gericht beteuerte W. noch, den Schaden wieder gutmachen zu wollen. Dennoch wurde sie zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt, ein Jahr davon unbedingt.

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