Auslieferung: Mutmaßlicher Sechsfach-Mörder hat Flugangst

Aslan G. wird beschuldigt, den Mord an sechs Menschen beauftragt zu haben.
Russland/Österreich: Der Russe bleibt vorerst in Österreich

Das Auslieferungsverfahren gegen den mutmaßlichen russischen Sechsfach-Mörder Aslan G. ist um eine Facette reicher. Laut der russischen Zeitung Kommersant soll der Mann nämlich unter Flugangst leiden – die hätte sich im Lauf seines Gefängnisaufenthaltes entwickelt.

Das Landesgericht Wien gab daraufhin ein Gutachten in Auftrag, das die Transportfähigkeit des angeblichen Mörders klären sollte – und laut diesem Gutachten ist G. aus psychiatrischer Sicht transportfähig.

Dennoch bleibt Aslan G. bis auf Weiteres in Wien in Haft. Denn obwohl das Oberlandesgericht entschieden hat, dass eine Auslieferung an Russland zulässig ist, stellten seine Verteidiger beim Obersten Gerichtshof einen "Erneuerungsantrag" – und der hat aufschiebende Wirkung.

Mafia-Strukturen

Aslan G. soll als Chef einer Mafia-ähnlichen Gruppierung den Auftrag zum Mord an sechs Menschen gegeben haben. Bei zwei weiteren, angeblich von Aslan G. in Auftrag gegebenen und im Dezember 2012 und Juni 2013 verübten Anschlägen kamen drei Personen mit dem Leben davon. Der Mafia-ähnlichen Bande werden abgesehen davon auch die Morde am nordossetischen Vizepremier Kasbek Pagijew und am Bürgermeister der nordossetischen Hauptstadt Wladikawkas, Witali Karajew, aus dem Jahr 2008 zur Last gelegt.

2015 wurde der Verdächtige von Zielfahndern am Wiener Hauptbahnhof festgenommen. Er bestreitet die Vorwürfe vehement, die Anschuldigungen seien politisch motiviert. Im Februar 2016 wurde er nach 13 Monaten Haft gegen eine Kaution von 100.000 Euro enthaftet. Im vergangenen September wurde er erneut festgenommen – damit sollte seine Auslieferung sichergestellt werden.

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