Aufregung um Neonazikonzert in Vorarlberg

"Blood & Honour"-Sympathisant zu Besuch in Österreich (Quelle: DÖW)
Laut einem Bericht des DÖW soll eine ungarische Neonazi-Band unbehelligt aufgetreten sein. Grüne fordern Aufklärung.

Die Grünen fordern Aufklärung über ein angeblich am 5. März in Vorarlberg abgehaltenes Neonazi-Konzert mit internationaler Beteiligung. Landtagsabgeordnete Nina Tomaselli, die sich auf einen Bericht des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands (DÖW) bezieht zeigte sich in einer Aussendung "schockiert".

Tomaselli kündigte eine Anfrage an Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler (ÖVP) an und forderte unter anderem Aufklärung darüber, wie das Konzert der ungarischen Neonazi-Band "Indulat" von den Sicherheitsbehörden "offensichtlich" unbemerkt blieb. "Indulat" hätte laut Tomaselli eigentlich im deutschen Bundesland Thüringen spielen sollen. Weil die Behörden das Konzert dort aber untersagt hätten, sei die der "Blood&Honour"-Bewegung zuzurechnende Gruppe auf Vorarlberg ausgewichen.

Das DÖW berichtet zudem, dass ungarische Neonazis bereits am 4. März nach Österreich angereist wären, wo sie in Braunau vor dem Geburtshaus Hitlers Gruppenfotos geschossen hätten. Mit Waffen geschossen sei dann in Vorarlberg worden, wo ein "Schießwettkampf" am Programm gestanden sein soll.

Aufregung um Neonazikonzert in Vorarlberg
Blood & Honour Ungarn zu Besuch in Österreich

Auftrittsort ungeklärt

Ungeklärt blieb bisher auch, an welchem Ort in Vorarlberg das "Blood&Honour"-Konzert stattgefunden habe, erklärte die Landtagsabgeordnete. Laut Recherchen der Grünen könnte es sich dabei um eine Art Clubheim handeln.

Ein "völlig unbehelligtes Neonazikonzert" mit Besuchern aus der Schweiz und Deutschland in Vorarlberg sei eine "ernsthafte Sache", so die grüne Landtagsabgeordnete: "Solch niederträchtiges Gedankengut hat in Vorarlberg nichts verloren. Das ist von Anfang an zu unterbinden".

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