"Aufdecker"-Plattform wird gegründet

Martin Rutter ist jetzt „wilder“ Landtagsabgeordneter
Ulrichsbergredner will nach Parteiausschluss "unter den Tisch gekehrte Schweinereien" publik machen.

Kärntens politische Landschaft wird noch bunter: Nachdem sich die ehemalige Grün-Landeschefin Marion Mitsche von der Partei getrennt und die Bewegung "F.A.I.R" gegründet hat, will auch der Landtagsabgeordnete und Ex-Team-Kärnten-Mitglied Martin Rutter eine neue Plattform ins Leben rufen: "Whistleblower", lautet der Arbeitstitel.

Frei übersetzt heißt dies "Hinweisgeber", "Enthüller" oder "Skandalaufdecker". "Ich kenne die Zusammenhänge in der Kärntner Politik und habe genug Informationen und Daten, um etliche Schweinerein, die bei meiner Partei und in Kärnten allgemein unter den Tisch gekehrt werden, aufzudecken", kündigt Rutter im KURIER-Gespräch an. Die Gründung einer Plattform für Gleichgesinnte sei für ihn nun der nächste logische Schritt.

Rutter reagiert mit diesen Aussagen auf den Parteiausschluss vom Team Kärnten, den Parteichef Gerhard Köfer am Donnerstag ausgesprochen hat. Schon in den vergangenen Monaten war Rutter immer wieder durch die Verbreitung von Verschwörungstheorien auf Facebook aufgefallen. Das Fass zum Überlaufen brachte nun die Ankündigung Rutters, er werde am Sonntag beim Ulrichsbergtreffen am Zollfeld nahe Klagenfurt als Festredner auftreten und seine Meinung zur "gewollten Massenmigration" kundtun.

"Am rechten Rand"

"Es gibt zwischen unserem Team und dem Abgeordneten in der politischen Haltung und in unserer Einstellung massive Unterschiede, was eine Trennung notwendig macht. Rutter bewegt sich am rechten Rand, damit will die Partei nichts zu tun haben", argumentiert Köfer.

Rutter interpretiert das Ulrichsbergtreffen hingegen nicht als Veranstaltung mit rechtsextremem Anstrich. Von einer Teilnahme und einer Rede dort werde er sich nicht abhalten lassen. "Dort haben auch Jörg Haider und andere Politiker vor mir gesprochen." Wegen seines Parteiausschlusses will Rutter das Schiedsgericht anrufen. Dies sei aber nur ein formaler Akt. Mit dem Team Kärnten werde er auch brechen, wenn er Recht bekommen sollte.

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