Auch dem Speicherkanal müssen Bäume weichen

Jetzt wird in Graz auch der Speicherkanal gebaut
Vorarbeiten für das 80-Millionen-Euro-Projekt haben am Mittwoch begonnen.

In Graz wird es ernst mit dem Bau des Zentralen Speicherkanals, der rund 80 Millionen Euro kostet. Das dürfte wieder einigen Wirbel auslösen, denn auch dafür müssen entlang des Murufers Bäume gefällt werden.

Am Mittwoch wurden jedenfalls die ersten Vorarbeiten begonnen. Seitens der Holding Graz drückt man sich in einer Stellungnahme vorsichtig aus. Es handle sich um "ökologische Maßnahmen an Bäumen im Kraftwerksbereich", die nördlich bis zur Bertha-von-Suttner-Brücke reichten.

Mit Kraftwerksbereich ist die Staustufe Graz-Puntigam gemeint, der Bau des Zentralen Speicherkanals der Stadt hängt damit zusammen. Da jedoch zu Beginn der Bauarbeiten des Kraftwerks Demonstranten aufmarschierten und ein Protestcamp einrichteten, wurden an der betroffenen Strecke am Mittwoch Polizisten und private Sicherheitsleute postiert.

Tiere umgesiedelt

Seitens der Holding Graz wird versichert, dass derzeit keine Bäume gerodet würden. Vielmehr handle es sich um eine Bestandsaufnahme und um "Einzelmaßnahmen": Einzelne Bäume könnten entfernt werden; sollten dort Tiere leben, würden diese "gemäß der Artenschutzvorgaben aus- bzw. umgesiedelt". Das betrifft vor allem Fledermauskolonien. Mitte Oktober sollen die Arbeiten noch weiter nördlich fortgesetzt werden. Wie viele Bäume letztlich dem Kanal weichen müssen, wurde nicht bekannt gegeben. Gegner des Projekts sprachen aber stets von 800 Stück.

Die Plattform "Rettet die Mur" hofft unterdessen, dass das Murkraftwerk vom Bundesrechnungshof geprüft wird. Sie haben 1200 Unterschriften dafür gesammelt. Mit ihrer Forderung nach einer Volksbefragung ist die Plattform allerdings quer durch sämtliche Instanzen abgeblitzt.

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