Arztbesuche: Termine sollen künftig online buchbar sein

In den Semesterferien kam es aufgrund der Grippewelle zu langen Wartezeiten. (Symbolbild)
Patienten sollen beim Arzt nicht mehr stundenlang warten. Beim Gipfelgespräch im Ministerium wurden Vorschläge diskutiert.

Verhandlungen. Wartezeiten beim Haus- oder Facharzt online abrufen und gleich einen Termin buchen – das soll schon bald möglich sein. Zumindest wenn man den Ergebnissen des Gipfelgesprächs zu den Wartezeiten in den Ordinationen Glauben schenkt. Der runde Tisch war nach der KURIER-Berichterstattung über Probleme in den Semesterferien von Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein ( FPÖ) einberufen worden.

Künftig könnten Kassenärzte verpflichtet werden, ein "Wartezeiten-Management" einzuführen. Das soll in den Gesamtverträgen zwischen Krankenkassen und Ärzten verankert werden, erklärt Bernhard Wurzer, Generaldirektor-Stellvertreter des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger. Auch Lösungen mittels Apps seien denkbar. Dazu sollen nun Verhandlungen starten.

Skeptische Ärzte

Bei der Ärztekammer ist man gesprächsbereit, aber skeptisch. "Beim Hausarzt stelle ich mir das schwierig vor. Viele ältere Patienten haben keinen Zugang zu Apps oder Internet", sagt der Präsident der Österreichischen Ärztekammer, Thomas Szekeres.

Einig waren sich die Teilnehmer des Gipfels, dass es Verbesserungsbedarf gibt. Für Patientenanwalt Gerald Bachinger ein großer Wurf, er spricht von konkreten Lösungsansätzen. Die Sorgen der Ärztekammer teilt er nicht: Die Gruppe der Patienten, die ein solches System zu nutzen wissen, werde immer größer.

Zeithorizont gibt es keinen, teilt ein Sprecher des Ministeriums mit. Man gehe aber davon aus, dass es bis zu nächsten Grippewelle Lösungen gibt. Auch längere Öffnungszeiten, etwa am Samstag, wurden diskutiert. Ärzte-Präsident Szekeres zeigte sich gesprächsbereit, sofern die Mehrkosten abgegolten werden. Zusagen für mehr Kassenstellen – die Ärzte fordern 1300 mehr – gab es nicht.

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