Arabische Urlauber in Salzburg: Immer wieder Verkehrsverstöße

Arabische Urlauberinnen in Zell am See.
Festnahmen aggressiver Lenker wie zuletzt diese Woche sind laut Polizei aber äußerst selten.

Zu viele Insassen, fehlende Kindersitze, nicht angegurtete Passagiere: In den Tourismusgebieten Salzburgs verstoßen im Sommer auch immer wieder Urlauber aus dem arabischen Raum gegen Verkehrsvorschriften. Nicht immer läuft die Abmahnung durch die Polizei ganz friktionsfrei ab. Festnahmen aggressiver Lenker, wie es sie zuletzt diese Woche zweimal gegeben hat, sind laut Exekutive aber die Ausnahme.

"Dass die Situation eskaliert, weil ein Lenker seine Strafe nicht zahlen will oder sich uneinsichtig zeigt, kommt äußerst selten vor", sagte der Pinzgauer Bezirkspolizeikommandant Kurt Möschl am Freitag zur APA. Faktum sei aber, so Möschl, dass besonders Lenker aus dem arabischen Raum wenig Kenntnis der hiesigen Verkehrsregeln zeigen. Mietwagen seien oft überladen, Kinder nicht gesichert, Einbahnen und Sperrlinien würden mitunter ignoriert.

"Sie können unserem Maßstab nach auch nicht besonders gut Autofahren", sagte Möschl. "Dafür ist überhöhte Geschwindigkeit selten. Sie fallen so gut wie nie als Raser auf. Eher im Gegenteil. Sie fahren oft langsam und halten den Verkehr auf." Im Vergleich zu anderen Gästen seien die Besucher aus dem arabischen Raum generell sehr angenehm: "Es gibt keine Alkoholexzesse, die Kriminalität ist gleich null."

Infoblätter in arabischer Sprache

Um die Gäste für die österreichischen Verkehrsvorschriften zu sensibilisieren, verteilen Polizei, Reisebüros und Tourismusverbände gezielt Informationsblätter in arabischer Sprache. Insassen seien anzugurten, Kinder bräuchten einen Kindersitz, jedes Kind müsse einen eigenen Sitzplatz haben. Ansonsten würden Strafen von bis zu 5.000 Euro drohen. "Wenn ein Lenker mit zu viel Passagieren oder ohne Kindersitz angehalten wird, muss er sich halt ein Taxi rufen oder einen Kindersitz kaufen. Weiterfahren lassen können wir ihn nicht", erklärte Möschl.

Drei Erwachsene und zehn Kinder in einem Auto

Rekordverdächtige Fälle wie aus dem Vorsommer, wo im Pongau ein für sieben Personen zugelassenen Minivan mit kuwaitischem Lenker aus dem Verkehr gezogen wurde, in dem drei Erwachsene und zehn Kinder saßen, sind heuer noch nicht bekannt geworden. Ebenfalls im vergangenen Jahr stoppte die Polizei einen Neunsitzer, in dem sich 21 Insassen befanden - darunter zehn Kinder unter 14 Jahren und ein Baby. Hier war allerdings eine Frau aus den Philippinen am Steuer.

Die Salzburger Polizei hatte am Donnerstag und am Montag zwei Lenker festgenommen, die sich nach Kontrollen gegen das Einschreiten der Beamten wegen mangelnder Kindersicherung wehrten. Weil die Polizei in beiden Fällen eine Sicherheitsleistung einhob und die Weiterfahrt ohne Kindersitze untersagte, wurden die Männer aggressiv. Sie beruhigten sich erst auf der Dienststelle wieder.

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